© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  45/12 02. November 2012

Meldungen

Schutzfunktion für Südtirol bleibt bestehen

BOzen/Wien. Als „vollkommen inakzeptabel“ hat der Vorsitzende der Südtiroler Volkspartei (SVP) Richard Theiner die Einschätzung des italienischen Ministerpräsidenten Mario Monti zur Schutzmachtfunktion Österreichs gegenüber Südtirol bezeichnet. Gegenüber dem Kurier hatte Monti erklärt, „keine Notwendigkeit für so eine Rolle Österreichs“ mehr zu sehen. Man rede „hier von inneritalienischen Problemen“, so Monti. Theiner wertet dies als „wiederholten, schwerwiegenden Angriff auf die Autonomie Südtirols“. Parallel dazu ließ Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) im Kurier-Gespräch verlauten, daß Österreichs Schutzmachtstellung auf einem völkerrechtlichen Vertrag beruhe, den man nicht anzweifle. Dies bedeute, so Faymann weiter, daß „Österreich die Anliegen Südtirols ernst“ nehme, für sie „ein offenes Ohr“ habe und die „Entwicklung der Autonomie genau beobachte“. (ctw)

 

Litauen: Schwierige Regierungsbildung

VILNIUS. Die Sozialdemokraten sind als Sieger aus der Parlamentswahl in Litauen hervorgegangen. Zusammen mit der linksradikalen Arbeitspartei und der rechtsliberalen „Ordnung und Gerechtigkeit“ käme die Partei von Algirdas Butkevicius auf 78 von 141 Mandaten. Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite hat jedoch bereits angekündigt, keine Regierung vereidigen zu wollen, der die Arbeitspartei angehört, gegen die mehrere Korruptionsvorwürfe und Verstöße gegen das Wahlgesetz laut geworden sind. Die konservative Vaterlandsunion des bisherigen Ministerpräsidenten Andrius Kubilius mußte hingegen eine schwere Niederlage hinnehmen. Sie war für die hohe Arbeitslosigkeit, Steuererhöhungen und die strikten Sparmaßnahmen der letzten Jahre verantwortlich gemacht worden. (tb)

 

Welle der Gewalt gegen Christen findet kein Ende

KADUNA. Bei einem Selbstmordanschlag während einer Messe im nordnigerianischen Kaduna sind nach Angaben der BBC mindestens sieben Gottesdienstbesucher getötet worden. Dutzende weitere wurden verletzt. Ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug war am Sonntag während des Gottesdiensts in die Kirche gerast. Staatspräsident Goodluck Jonathan, selbst Christ, zeigte sich nach dem Anschlag tief betroffen und sprach von einem „unglücklichen und inakzeptablen Trend, der den Frieden und die Stabilität unserer Nation bedroht“. Erst im Juni waren in Kaduna mehrere Bombenanschläge auf Kirchen verübt worden. Damals bekannte sich die radikalislamische Sekte Boko Haram („Westliche Erziehung ist Sünde“) zu der Tat. Die Gruppe wird für die Mehrzahl der Angriffe auf Christen verantwortlich gemacht. (rb)

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