© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  45/12 02. November 2012

Meldungen

Lehren aus Plagiatsfällen: Kontrolle verschärfen

HAMBURG. Warum wohl ausgerechnet mehrere Minister, die politisch für Kultur, Wissenschaft und Bildung zuständig sind, unter Plagiatsverdacht geraten, so wie gerade Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU)? Darauf weiß der professionelle Plagiatorenjäger Martin Heidingsfelder, der Gründer „VroniPlag“, auch keine Antwort. Aber bei seiner Untersuchung der Frage „Wird die Wissenschaft aus den Plagiatsfällen lernen?“ (Zeitschrift für Medien- und Kulturforschung, 1/2012) ist er sich gewiß: nicht mit den bisher angekündigten halbherzigen Maßnahmen. Vor allem stimmt ihn der Ausgang der Plagiatsverfahren gegen den 2012 aus anderen Gründen zurückgetretenen sächsischen Kultusminister Roland Wöller (CDU) und Niedersachsens amtierenden Kultusminister Bernd Althusmann (CDU) pessimistisch, die trotz erwiesener „Anleihen“ beide ihren Titel behalten durften. Daß Althusmann auch während der Überprüfung Präsident der Kultusministerkonferenz blieb, zuständig für die „Sicherung der Qualitätsstandards in Schule und Hochschule“, entlockt Heidingsfelder nur zynische Kommentare. Der Deutschen Forschungsgemeinschaft empfiehlt er daher, ihre Empfehlungen zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis „deutlich“ zu verschärfen. Zudem sollten sämtliche wissenschaftliche Arbeiten im Netz veröffentlicht werden – „auch rückwirkend“. (ob)

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Umfrage: Bücher schlagen E-Medien

DÜSSELDORF. Trotz des Vormarsches elektronischer Medien hält der Trend zum Zweitbuch in der Studentenschaft an. Wenigstens in Nordrhein-Westfalen, wo ausweislich einer Umfrage zum Benutzerverhalten an zwölf Universitätsbibliotheken des Landes „eine ungebrochen hohe Nachfrage nach gedruckter Literatur“ registriert wurde, obwohl bereits die erste „Gameboy-Generation“ ihr Studium durchlaufen habe. Die Studenten befänden sich derzeit also weiter im „hybriden“ und nicht im „virtuellen“ Zeitalter, was sich auch am hohen Stellenwert des „physischen Lernorts“ Bibliothek ablesen lasse. Die meisten der Befragten zieht es sogar am Wochenende dort hin, so daß sie sich für Samstag und Sonntag eine Ausdehnung der Öffnungszeiten wünschen. Wenn die Studienrealität daher einen „radikalen Abbau der Printmedien“ und ein „prononciertes Setzen auf E-Produkte“ nicht zu erfordern scheine, so mahnten die Nutzerangaben zur vorsichtigen Interpretation der ausgewerteten Fragebögen. Denn zu stark differierten die Rücklaufquoten und wirkten sich lokale Bedingungen auf die Teilnahmebereitschaft an der Umfrage aus, so daß die Zahlen zum geringeren Interesse an E-Medien unter dem Vorbehalt des „noch“ stünden (PROLibris, 3/2012). (ds)

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Neue Zeitung des Kulturrats erschienen

BERLIN. Mit einem Beitrag von CDU-Bundesbildungsministerin Annette Schavan („Kulturelle Bildung stärken“), die sich seit Wochen mit Vorwürfen konfrontiert sieht, sie habe sich bei ihrer Doktorarbeit Plagiate zuschulden kommen lassen, ist soeben die erste Ausgabe der neuen Zeitung des Deutschen Kulturrates, Kultur bildet., erschienen. Sie liegt der November/Dezember-Ausgabe der Zeitschrift Politik & Kultur bei. Die Zeitung versteht sich als Baustein der neuen Dialogplattform Kulturelle Bildung des Deutschen Kulturrates. (tha)

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Sprachpranger

Germany at its best: Nordrhein-Westfalen

Neue Standortmarketingkampagne des Landes Nordrhein-Westfalen

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