© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  46/12 09. November 2012

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Die goldene Versuchung“, JF 45/12

Fragwürdige Begründungen

Die Auslagerung des Bundesbankgoldes bei den ehemaligen Kriegsgegnern mit dem Thema deutsche Souveränität zu verknüpfen, erscheint naheliegend. Politik und Bundesbank begründen die auswärtige Lagerung nicht überzeugend. Welch anderes Land läßt ebenfalls die eigenen Goldreserven im Ausland lagern, um, wie die Bundesregierung argumentiert, damit die Kreditwürdigkeit im Krisenfall zu sichern? Selbst Staaten wie Sri Lanka und Thailand kaufen gegenwärtig stärker Gold auf als in den vergangenen Jahren und lagern Bestände weiterhin im eigenen Land. Fragwürdig erscheint auch die Begründung der Bundesbank, daß die auswärtige Lagerung „betriebswirtschaftlich sinnvoll“ und „kostengünstiger“ sei als der Transport nach Deutschland. Dabei haben wir genauso sicherere Verwahrorte. Als Teilnehmer einer Nato-Übung gelangte ich in den atombombensicheren Führungsbunker bei Bad Neuenahr-Ahrweiler. Dieser Großbunker wäre ein „Fort Knox“ auf deutschem Boden.

Hans-Joachim Böhm, Braunschweig

 

 

Zu: „Die Suche nach dem Gral“ von Dieter Stein, JF 45/12

Uns geht’s nicht mehr gold

Der Umgang der Frankfurter Notenbanker mit dem Bundesbankgold, deutschem Staatseigentum, ist fahrlässig bis verantwortungslos. Noch nie hat einer der Währungshüter einen Blick auf die im Ausland lagernden Goldreserven geworfen. Diese waren in der Zeit der Bank Deutscher Länder in den Jahren 1951 bis 1958 von den Deutschen hart erarbeitet und erspart worden. In den Zeiten der Deutschen Bundesbank ist kein Gramm hinzugekommen.

Im Abkommen von Bretton Woods (1944) hatten sich die Amerikaner verpflichtet, für jeweils 35 Dollar eine Unze Gold herauszugeben. 1958 wollten die Amerikaner von ihrer Verpflichtung nicht mehr viel wissen und zwangen die Deutschen, anstatt Gold, Bundesschatzsbriefe der amerikanischen Notenbank zu akzeptieren. Unsere europäischen Freunde, insbesondere die Franzosen, haben sich allerdings wenig um die Wünsche der Amerikaner gekümmert. Bis zur offiziellen Kündigung von Bretton Woods 1971 nahmen die Air-France-Maschinen wenn irgend möglich Gold an Bord und brachten es nach Frankreich. Da uns die D-Mark als Rettungsanker nicht mehr zur Verfügung steht und ein Ausscheren aus der Währungsunion unwahrscheinlich ist, bleibt nur ein Ausweg: Die Bundesbank sollte das Gold nach Deutschland holen. Das sind wir den kommenden Generationen schuldig. Wie schon der Volksdichter Schiller sagte: „Ein jeder zählt nur sicher auf sich selbst. Der Starke ist am mächtigsten allein.“

Albert Uphoff, Emsdetten

 

 

Zu: „Freche Ausreden“ von Ronald Gläser, JF 44/12

Deutsches Unvermögen

Wo sich die deutschen Goldreserven auch befinden, in jedem Fall sind sie zu über zwei Dritteln im Gewahrsam der Siegermächte. Aufgrund der nach wie vor geltenden Feindstaatenklausel (Uno-Satzung Artikel 53 und 107) sind wir nach wie vor ein besetztes Land ohne Friedensvertrag. Insofern sind die deutschen Goldreserven ein nach Siegermanier beschlagnahmtes Feindvermögen.

Klaus-Joachim Winters, Stadthagen

 

 

Zu: „‘Vom Größenwahn besessen’“, im Gespräch mit Hans-Hermann Hoppe, JF 45/12

Dreieckiges Quadrat definiert

Die Migrationsströme treffen in der globalisierten Welt die leistungsstarken Staaten und deren Bevölkerung. Es sind meist reine Wirtschaftsströme – das Asylrecht ist heute in Europa ähnlich überzeugend wie in der Mathematik die Definition des dreieckigen Quadrats. Es entstehen maßlos überschuldete Gesellschaften bis hin zur Dauerkrise. Der kleine Erwerbstätige kann den kastenmäßig durchorganisierten politischen und verschwenderischen Termitenbau nicht verlassen, nur die Großen und Tüchtigen können die steuerliche Verwüstungsschneise verlassen und sich dem institutionalisierten Raub entziehen. Sind diese Globalisierer die eigentlichen Widerstandskämpfer?

Dr. Anton Kučera, Taunusstein

 

 

Zu: „Historisches Kalenderblatt, 2. November 1987“, JF 45/12

Zwei erschossene Polizisten

Ihre Angaben bedürfen der Korrektur: Damals an der Startbahn West wurden sowohl der Polizeihauptkommissar Klaus Eichhöfer und der Polizeiobermeister Thorsten Schwalm erschossen, sechs weitere Beamte wurden zum Teil schwer verletzt. Es agierten zwei linksextremistische Täter; Demonstranten applaudierten.

Klaus Thiessen, Eltville

 

 

Zu: „Wachablösung im Ländle“ von Dieter Stein, JF 44/12

Votum für Sarrazins Prophetie

Bei der schwachsinnigen Diskussion über eine virtuelle Mutation der müden CDU zu einer „modernen“ Großstadtpartei sollte man für den Großraum Stuttgart bedenken, daß der Grüne Fritz Kuhn auch von einem großen Anteil eingebürgerter Türken gewählt wurde, die der CDU als „deutscher“ Partei fehlten.

Die Grünen im Ländle stehen auch für den Obertürken Cem Özdemir, den geheimen Kanzlerkandiaten von Claudia und Petra Roth. Er ist der ideale Mehrheitsbeschaffer für die Grünen geworden. Bei seinen Rundreisen und Arbeitsbesuchen in den zahlreichen Moscheen kann er locker seine Botschaft plazieren. Zusammen mit ihm fordert jetzt auch Herr Kretschmann die Aufnahme der Türkei in die Europäische Union. So fördern die deutschen Parteien die Islamisierung und schlußendlich die Abschaffung Deutschlands.

Gerd Manfred Gabler, Lübbecke

 

 

Zu: „‘Die Leute lieben das’“, im Gespräch mit Bernhard Roetzel, JF 44/12

Der Stil ist in die Hose gegangen

Es heißt im Interview, die Deutschen seien weniger uniform gekleidet als andere Völker. Mit Blick auf die deutschen Frauen ist dem „Stilpapst“ Bernhard Roetzel hier in seiner sonst gründlichen Analyse der deutschen Stilkunde jedoch zu widersprechen. Man muß keine besondere Beobachtungsgabe besitzen, um festzustellen, daß die deutsche Frau von heute fast ausnahmslos in der Hose steckt. Die allgemeine „Behosung“ des „schwachen“ Geschlechts aller Altersgruppen ist so augenscheinlich, daß sie unsereinen unwillkürlich an den Kleidungsstil der Mao-Tse-Tung-Ära erinnert, wo bekanntlich Millionen Frauen in der grauen Anonymität der Uniform der gleichschalterischen Diktatur des Proletariats verschwanden.

Bisher galt immer die Regel: Mode kommt und Mode geht. Doch dies gilt scheinbar nicht mehr für die Frauenhose. Bei diesem Phänomen drängt sich die Frage auf, ob es überhaupt noch Mode ist oder eher das Prädikat einer feministischen Ideologie mit dem Ziel, das Weibliche in der Frau auszumerzen? Für mich als bewußte Rockträgerin ist die Behosung der Frau von heute eng verbunden mit dem Verlust ihrer individuellen Weiblichkeit. Sie ist oft unästhetisch und herabwürdigend gleichförmig, sie ist unbarmherzig, denn sie bringt alle körperlichen Unzulänglichkeiten zum Vorschein, die ein Rock nachsichtig verschleiert.

Olga Tschepp, Böhen

 

 

Zu: „Die Aufrechnung als tragendes Element“ von Rudi Pawelka, JF 44/12

Der Anlaß, nicht die Ursache

Der Bundesstiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ wird der erhoffte Erfolg versagt bleiben, solange sie an der geschichtspolitischen Ideologie einer Monokausalität von Angriffskrieg, Holocaust und Vertreibung der Deutschen festhält. Zweiter Weltkrieg und Holocaust waren nicht Ursache, sondern Anlaß für die Vertreibung. Wer historische Tatsachen ausblendet oder wissentlich unterschlägt, begeht Geschichtsfälschung und „verstößt gegen das Ethos der Wissenschaft“, so Ernst Nolte. Für den Uno-Beamten Alfred de Zayas liegt die Ursache der Vertreibung in den „freien Entscheidungen einer nicht allzu großen Zahl von Politikern einiger Staaten, deren langfristiges Kalkül 1945 in die größte Vertreibung der Geschichte mündete.“

Von Edvard Beneš ist folgendes Zitat vom 3. Juni 1945 überliefert: „Was wir im Jahre 1918 durchführen wollten, erledigen wir jetzt. Den Deutschen darf nichts bleiben als ein Taschentuch zum Weinen.“ Schon das auf der Friedenskonferenz von St. Germain im Jahre 1919 maßgeblich von Beneš verfaßte Memorandum Nr. 3 enthielt grobe Fälschungen statistischer, wirtschaftspolitischer und historisch-politischer Natur (Wilhelm Turnwald,„Dokumente zur Austreibung der Sudetendeutschen“, München 1951). Auch trennten sich wegen des Programms zur Vertreibung der Sudetendeutschen 1942 die sudetendeutschen Sozialdemokraten unter Wenzel Jaksch von der tschechischen Exilregierung in London unter Edvard Beneš. Und schließlich stellt sich derjenige auf die Stufe der ursprünglichen Tat, der ein Ausnahme-Verbrechen mit einer Ausnahme-Vergeltung rechtfertigt.

Egbert Schellhase, Gießen

 

 

Zu: „Historisches Kalenderblatt, 30. Oktober 1942“, JF 44/12

Das Opfer schwimmender Särge

Zu den Dechiffrierungen des Zweiten Weltkriegs gehören auch die deutschen Opferzahlen. So fielen von den insgesamt rund 39.000 deutschen U-Boot-Fahrern knapp 30.000. Von allen Wehrmachtsteilen hatte die U-Boot-Waffe die höchsten Verluste!

Karl-Heinz Grieger, Bielefeld

 

 

Zu: „Identität im Zweifel“ von Felix Dirsch, JF 44/12

Ein Abbild des Zeitgeists

Wahre Kunst kann nur identitär sein. Da die meisten Anschauungen ideologisch und dogmatisch sind, ist das Fehlurteil fast die Regel, auch im Hinblick auf das Vergangene. Die Kunst erlaubt unendliche Extrapolationen („Phantasie“), die nur irgendeinen Zeitgeist abbilden, wenn das Eigene unzugänglich bleibt.

Detlef Moraht, Schaddingsdorf

 

 

Zu: „Die Herkunft entscheidet“ von Michael Paulwitz, JF 43/12

Keine fremden Völkerschaften

Die massenhafte Einwanderung ist nichts anderes als genetischer Imperialismus. Warum sollten wir das zulassen? Wenn die Fremden erst mal in der Mehrheit sind, sieht es in Deutschland aus wie in ihren Herkunftsländern. Sagen lassen sich die Fremden von den Deutschen nichts, da werden sie nur aggressiv. Die deutsche Gesellschaft ist überfordert, Millionen von Habenichtsen in Wohlstand zu bringen; vielmehr verelendet Deutschland.

Wolfgang Richter, Staudernheim

 

 

Zu: „Wie Integration besser gelingt“ von Dieter Stein, JF 43/12

Feldgeistliche in die Schulen

Wenn in NRW Jugendoffiziere nur noch zugleich mit Vertretern von „Friedensinitiativen“ oder Kirchen an Schulen auftreten dürfen, wäre es doch eine elegante Lösung und würde die unterstellte Gegensätzlichkeit von Militär und Kirche ad absurdum führen, wenn sie ihren jeweiligen Militärpfarrer mitbrächten.

Eberhard Koenig, Baiern

 

 

Zu: „Thema mit Zukunft“ von Marcus Schmidt, JF 43/12

Nur ein bißchen Völkermord

Die Experten waren sich also darüber einig, daß die Vertreibung der Deutschen „eher kein Völkermord“ war. War es nun kein oder nur ein bißchen Völkermord? Die Auffassungen des US-amerikanischen Historikers und Völkerrechtlers de Zayas und des Österreichers Ermacora zu dieser Thematik müssen den Verantwortlichen doch bekannt gewesen sein! Die Genannten stuften die Vertreibung der Deutschen aufgrund der Umstände und Opferzahlen als Genozid ein. Hier aber hatte man zur Wahrheit wieder keinen Mut und ging einem drohenden Konflikt mit den Regierungen der Vertreiberstaaten um des politischen Friedens willen aus dem Wege. Wenn die Verantwortlichen der Menschenrechtsverletzungen auf dem Balkan, die vom Umfang vergleichsweise wesentlich geringer waren, heute wegen Völkermordes abgeurteilt werden, muß sich jeder Mensch mit gesundem Rechtsempfinden fragen, mit welcher Begründung die Vertreibung der Deutschen „eher kein Genozid“ war.

Und was den Erhalt und die Förderung deutscher Kultur in Polen anbelangt, so hätte man besser einen Vertreter der AGMO e.V., Bonn, hinzuziehen sollen, um sich die wirkliche Situation der deutschen Minderheit zu vergegenwärtigen.

Werner Blietz, Goch

 

 

Zu: „Überzeugt, gut zu sein“ von Manfred Kleine-Hartlage, JF 43/12

Zeit für begriffliche Umwertung

Der Umwälzungsdrang der Linken wird die Rechten solange antreiben, bis diese sich endlich selbst in die Pflicht nehmen. Wir Rechten sollten nicht warten, zumal immer deutlicher wird, daß der Begriff „rechts“ in der allgemeinen Wahrnehmung nichts weiter geworden ist als ein von der politischen Linken hoheitlich benutzter Sammelbegriff des Anderen und angeblich Bösen. Links ist gut und alles andere ist rechts. Niemals werden die Linken diese Hoheit aufgeben. Deswegen bringt es nichts, wenn sich der Rechte konservativ, rechtskonservativ, bürgerlich, wertkonservativ, liberal, christlich oder was auch immer nennt. Die Linke braucht nur das Wort „rechts“ fallenlassen und jedwedes Bestreben ist zunichte.

Uns bleibt gar keine Möglichkeit der Argumentation mehr, da „rechts“ ein Urteil geworden ist. Die Linken wissen ganz genau, was sie tun und warum es ihnen so wichtig war, die National-Sozialisten den Rechten in die Schuhe zu schieben. Rechts muß wieder als gut gelten, links wieder als schlecht. Das ist der einzige Weg zum Erfolg – die Umwertung der Begriffe. Damit wieder gilt, was ewig gilt: „Des Weisen Herz ist zu seiner Rechten, aber des Toren Herz ist zu seiner Linken“ (Pred 10,2).

Tilo Weingardt, Eberswalde

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