© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  48/12 23. November 2012

Meldungen

Lebensversicherungen noch weniger rentabel

HAMBURG. Der Chef des Bundes der Versicherten (BdV), Axel Kleinlein, hat die Bundestagsentscheidung, Versicherungsunternehmen teilweise von der Pflicht zu entbinden, ihre Bewertungsreserven an Lebensversicherungskunden auszuschütten, scharf kritisiert. „Es ist schon perfide, daß die Politik im Moment mit vielfältigen Gesetzen daran dreht, daß die Ablaufleistungen und die Rentabilität der Altersvorsorgeprodukte schlechter werden“, erklärte der frühere Allianz-Aktuar im ARD-Magazin „Monitor“. Und dann fordere man auch noch, „weil die Ablaufleistungen schlechter sind, müsse der Bürger jetzt noch mehr Altersvorsorge betreiben. Das ist ein perfider Weg“, so Kleinlein. Der finanzpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Klaus-Peter Flosbach, erklärte hingegen: „Mit den beschlossenen Maßnahmen geben wir den Lebensversicherern die notwendige Flexibilität, die Gesamtleistungen an die Versicherten im aktuellen Niedrigzinsumfeld zu stabilisieren.“ So werde sichergestellt, daß Bewertungsreserven auf Kapitalanlagen „bei sinkenden Kapitalmarktzinsen im Unternehmen verbleiben können“. (fis)

 

Ikea bedauert Einsatz von DDR-Häftlingen

Helsingborg. Eine Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young hat Vorwürfe bestätigt, wonach politische Häftlinge in der DDR an der Produktion von Komponenten oder Möbelstücken, die vor 25 bis 30 Jahren an den schwedischen Möbelkonzern Ikea geliefert wurden, beteiligt waren. „Wir bedauern außerordentlich, daß dies geschehen konnte“, erklärte Ikea-Managerin Jeanette Skjelmose vorige Woche. Zu DDR-Zeiten habe man „offensichtlich nicht genug getan, um derartige Produktionsweisen zu verhindern“. Ikea wolle daher ein Forschungsprojekt der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft zur DDR-Zwangsarbeit unterstützen. Laut Angaben der Stasiunterlagenbehörde haben auch westdeutsche Firmen wie Quelle von DDR-Zwangsarbeit profitiert. Der Chef der Vereinigung der Opfer des Stalinismus, Hugo Diederich, appellierte an Politik und betroffene Unternehmen, einen Entschädigungsfonds zu schaffen. (fis)

 

Zahl der Woche

Auf 180,7 Milliarden Euro steigen dieses Jahr die Einnahmen der deutschen Versicherer. Den größten Zuwachs erzielt mit 3,7 Prozent der Schaden- und Unfallbereich. Die Lebensversicherer rechnen hingegen mit einem Beitragsrückgang von 0,7 Prozent. (Quelle: www.gdv.de)

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