© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  48/12 23. November 2012

Meldungen

Zeitungssterben: Nun auch „FTD“ vor dem Aus

HAMBURG. Die Financial Times Deutschland steht offenbar vor dem Ende. Die Hamburger Verlagsgruppe Gruner + Jahr stellt sie nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ein. Hintergrund sind die zunehmenden Verluste der Tageszeitung. In diesem Jahr soll der Verlust fast zehn Millionen Euro betragen haben. Seit 2008 hat das Blatt fast 30 Prozent seiner Abonnenten verloren. Die verkaufte Auflage stagnierte bei etwa 100.000 Exemplaren. Zudem will der Verlag sich offenbar auch von Impulse und Börse Online trennen. Lediglich die Monatszeitschrift Capital soll bei Gruner + Jahr verbleiben. Zuletzt arbeiteten knapp 250 Redakteure für die vier Wirtschaftsmedien. Erst in der vergangenen Woche war die Frankfurter Rundschau in die Insolvenz gegangen. (ho)

 

Meinungsfreiheit deckt Vorwurf „rechtsradikal“

BERLIN. Jemanden als „rechtsradikal“ zu bezeichnen, ist prinzipiell von der Meinungsfreiheit gedeckt. Dies geht aus einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts hervor, das derartige Diffamierungen als erlaubte „Werturteile“ einschätzt. Es sei für Gerichte nicht festzustellen, „wann ein Beitrag rechtsextrem ist“, betonten die Richter. Hintergrund ist die Äußerung eines Anwaltes, der auf seiner Internetseite geschrieben hatte, die „khasarischen, also nicht-semitischen Juden“, würden angeblich über das Wirtschaftsgeschehen der Welt bestimmen. Eine andere Person schrieb daraufhin, wer so argumentiere, „müsse es sich gefallen lassen, rechtsradikal genannt zu werden“. (ho)

 

Immer mehr deutsche Google-Löschanträge

BERLIN. Deutschland ist europäischer Spitzenreiter bei Löschanfragen an die Internetsuchmaschine Google. Wie der amerikanische Konzern am Mittwoch mitteilte, gab es zwischen Januar und Juni 2012 insgesamt 180 Verfügungen deutscher Gerichte zur Löschung von Inhalten. 140 Prozent mehr als im zweiten Halbjahr 2011. Weltweit steht die Bundesrepublik damit an zweiter Stelle hinter Brasilien. Hinzu kamen 316 Forderungen nach Löschungen von Youtube-Videos von dem durch Bundesregierung und Bundeszentrale für politische Bildung unterstützten Projekt jugendschutz.net. In der Mehrzahl der Fälle wurden die Filme für deutsche Nutzer gesperrt. (ho)

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