© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  48/12 23. November 2012

Meldungen

Frank Schäffler: Die Eurozone hat Bestand

Wiesbaden. Der Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler (FDP) ist als profilierter Kritiker der „Euro-Rettung“ bekannt. Im kleinen akademischen Rahmen der Zeitschrift für Außen- und Sicherheitspolitik (3/2012) argumentiert der westfälische Betriebswirt hingegen differenzierter. Zwar geht er auch dort mit dem „kollektiven Rechtsbruch“ der „Rettungspolitik“, die in eine „unumkehrbare und undemokratische Transferunion“ führe, hart ins Gericht. Und er prognostiziert, daß für die Bundesregierung ein Austritt aus der Eurozone „unvermeidlich“ werden könnte, wenn sich die deutsche öffentliche Meinung wegen ansteigender Inflation gegen diese Politik wenden werde. Gleichwohl schließt Schäfflers Studie so inkonsequent wie zuversichtlich, denn er ist überzeugt: „Die Eurozone wird nicht auseinanderbrechen, der Euro als wichtige Weltwährung bestehen bleiben.“ Vor allem deshalb, weil der „Grundkonsens der europäischen Öffentlichkeit für das Gelingen des europäischen Projekts intakt“ sei. Denn es existiere ein „ausgeprägtes Bewußtsein“ dafür, daß der Euro und eine Stärkung der Brüsseler Institutionen für die Behauptung der EU im internationalen Wettbewerb „entscheidend sind“. (wm)

www.zfas.dee

 

Romulus und Remus sind kein etruskisches Werk

Darmstadt. Die Kapitolinische Wölfin, welche die Zwillinge Romulus und Remus säugt, ist das Symbol der Stadt Rom. Lange galt als sicher, daß die Bronzefigur antiken, das heißt etruskisch-italischen Ursprungs und somit ein Werk des 5. Jahrhunderts v. Chr. sei. 1997 wurden dann allerdings anläßlich einer Restaurierung ernstzunehmende Zweifel an dieser Datierung laut, denn die Fertigungstechnik deutet doch sehr viel eher auf eine Herstellung im Zeitraum zwischen dem 8. und 12. Jahrhundert hin (Antike Welt , 5/2012). Die Bestätigung dieser Annahme erbrachten fünfjährige massenspektrographische Untersuchungen an den organischen Bestandteilen in den Lehmresten des ursprünglichen Gußkerns im Inneren der Statue: Mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent wurde die Wölfin zwischen 1021 und 1153 gegossen. (wk)

www.zabern.de

 

Erste Sätze

Da man von mir, was zu schreiben ich mich jetzt veranlaßt fühle, nicht erwartet, muß ich wohl mitteilen, warum ich mich einmische in ein Geschehen, das auch ohne meine Einmischung schon öffentlich genug geworden zu sein scheint.

Martin Walser: Tod eines Kritikers. Roman, Frankfurt 2002

 

Historisches Kalenderblatt

26. November 1812: Beim Rückzug der Reste seiner Grande Armée aus Rußland – 75.000 von 450.000 Soldaten zu Beginn des Feldzuges im Juni 1812 – verliert Napoleon in der zweitägigen Schlacht beim Übergang über die Beresina mehr als 30.000 Mann.

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