© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  48/12 23. November 2012

Meldungen

Ökologisch angepaßter Kakaoanbau auf Sulawesi

Makassar. Indonesien besitzt nach Brasilien und dem Kongo die drittgrößten Regenwälder. Zugleich verzeichnet das Inselreich hohe Entwaldungsraten. In Zentralsulawesi weicht der Tropenwald Kakaopflanzungen. Wetterbedingt sowie wegen Schädlingsbefall und Pflanzenkrankheiten ist der Ertrag auf der Insel, die zwei Drittel der indonesischen Kakaoproduktion liefert, 2010 um 40 Prozent gesunken. Dieser Rückschlag gab Ökologen die Gelegenheit, die verarmten Kakaopflanzer für neue Konzepte zum Schutz der Artenvielfalt zu gewinnen. Ende 2012 soll das erste, wiederholt verzögerte Projekt umgesetzt werden, das Kleinbauern direkt dafür entschädigt, wenn sie wegen angepaßter Anbaumethoden auf weitere Abholzung verzichten und infolge extensiver Wirtschaft am Regenwaldrandbereich erhebliche Ertragseinbußen erleiden (Geographische Rundschau, 9/12). (dg)

www.geographischerundschau.de

 

Rasanter Zerfall der antarktischen Eisschelfe

HEIDELBERG. Der Weltklimarat (IPCC) sagt bis 2100 einen Anstieg des Meeresspiegels um bis 60 Zentimeter voraus. Forschungen von US-Glaziologen in der Antarktis-Region deuten auf höhere Werte, denn der IPCC-Report 2007 habe den Eisschelfzerfall am Südpol noch nicht berücksichtigt. Den ersten Kollaps eines 350-Quadratkilometer-Eisfeldes gab es 1986/88. Seitdem drang der warme Sommer von der Spitze Südamerikas in den Nordteil der Antarktis vor. Drei weitere Eisschelfe haben sich verflüssigt, mit der Folge, daß die antarktischen Gletscher schneller schmelzen. Das Studium dieser Prozesse soll den US-Forschern verraten, ob nicht mit einem Anstieg von einem, oder gar, wie Martin Vermeer (Aalto Universität) glaubt, 1,90 Meter zu rechnen ist (Spektrum der Wissenschaft, 11/12). (ck)

www.spektrum.de

 

Exzessive Völlerei belastete Hohenzollern

KÖLN. Im Ärzteblatt (44/12) schildert der Internist Jochen Kuhl das unvernünftige Eßverhalten der Hohenzollern. So ließ Kurfürst Friedrich Wilhelm schon zu ganz gewöhnlichen Mahlzeiten 20 Gänge auftragen, ansonsten ging die Zahl bis an die 100. Sein Enkel, der Soldatenkönig, wog schließlich 150 Kilo – bei 1,65 Meter Körpergröße. Auch Friedrich der Große war beim Essen „gar nicht Herr und Meister über sich selbst“. Kaum besser sah es im Falle seiner Nachfolger Friedrich Wilhelm II., III. und IV. aus. Daher krankten die Hohenzollern oft an Gicht und Wassersucht, welche aus Nierenleiden resultiert, die wiederum im Gefolge von übergewichtsbedingtem Bluthochdruck auftreten. Die Genußsucht sieht Kuhl als eine Folge „überstrenger Erziehung“.

www.aerzteblatt.de

 

Erkenntnis

„Wenn ich auf unseren Betrieb schaue, der besonders von den Innovationen, von den Arbeiten und Leistungen unserer Ingenieure und Facharbeiter geprägt ist, kann ich nur raten, sich mit Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu befassen.“

Anton Kathrein (1951–2012), bayrischer Familienunternehmer

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