© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  49/12 30. November 2012

Lesereinspruch

Unberechtigt

Zu: „Gefährliche Zahnprophylaxe“ von Fabian Schmidt-Ahmad (JF 46/12)

Die generelle Verteufelung von Fluoriden ist unberechtigt. Erwiesenermaßen dient eine optimal dosierte Zufuhr von Fluoriden der Kariesprophylaxe. In manchen Ländern enthält das Trinkwasser natürlicherweise solche Fluoridkonzentrationen.

Durch den Vergleich des Kariesbefalls in Gebieten mit und ohne Fluorid im Wasser ist man diesem Effekt auf die Spur gekommen, der heute durch die daraus resultierenden chemischen Unterschiede des Zahnschmelzes und die Beeinflussung des Bakterienstoffwechsels auf der Schmelzoberfläche auch in seinen Mechanismen erklärbar ist. Wie überall kann eine Überdosierung natürlich auch Schaden anrichten. Die Betonung der unbestreitbaren Gefährlichkeit des elementaren Fluors ist in diesem Zusammenhang aber unseriös und liegt auf dem gleichen Niveau wie etwa eine Verdammung von Kochsalz (Natriumchlorid), nur weil es zu etwa sechzig Prozent aus Chlor besteht, das in elementarer Form ebenfalls gefährlich ist, weshalb es im Ersten Weltkrieg als Kampfgas eingesetzt wurde.

Dr. Klaus Mindner, Eschenbergen

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