© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/12 - 01/13 / 21./28. Dezmber 2012

Meldungen

Jörg Uckermann aus Haft entlassen

Köln. Jörg Uckermann (Pro Köln) ist in der vergangenen Woche aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Politiker und weiteren Personen der Pro-Bewegung vor, Gelder für nicht stattgefundene Fraktionssitzungen kassiert zu haben (JF 52/12). Uckermann habe nach Meinung der Behörden auch versucht, Zeugen zu beeinflussen. Er erhob schwere Vorwürfe gegen die Gefängnisleitung. Seine Haftbedingungen hätten von einem „Charakter der Menschenverachtung“ gezeugt, sagte Uckermann der JUNGEN FREIHEIT. Auch habe die Haftanstalt die Medien ohne Rücksicht auf sein Persönlichkeitsrecht informiert, er sei angeblich suizidgefährdet. Dies sei aber falsch, betonte Uckermann. Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe bezeichnete er als „böses und infames Gerede“. (ho)

 

Sozialliberale Piraten gründen Arbeitskreis

Frankfurt/Main. Wenige Wochen nach dem Parteitag der Piraten in Bochum haben sich Vertreter des sozialliberalen Flügels im „Frankfurter Kollegium“ zusammengeschlossen. In dem Gründungsmanifest heißt es: „Wir bekennen uns zu den Idealen einer sozialen Marktwirtschaft.“ Der Staat habe lediglich die Aufgabe, „die grundsätzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen“. Damit setzt sich das Kollegium von den Bochumer Beschlüssen ab, die vor allem eine Ausweitung des Sozialstaates sowie einen Mindestlohn und ein bedingungsloses Grundeinkommen vorsehen. Gründungsmitglieder sind mit Parteivize Sebastian Nerz und Generalsekretär Sven Schomacker auch zwei Mitglieder des Bundesvorstands. Auf Kritik stieß die Gründung bei den Piraten im Berliner Abgeordnetenhaus. Der Abgeordnete Gerwald Claus-Brunner kritisierte: „Während sich manche in hessischen Großstädten Pöstchen zuschanzen, machen andere das mit den Infoständen in Niedersachsen.“ Einige Piraten warnten zudem vor einem „rechten Netzwerk“. (ho)

 

Unbekannter droht Martin Lohmann

Berlin. Nach einer anonymen Drohung hat der katholische Publizist Martin Lohmann Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Per E-Post war ihm vergangene Woche gedroht worden, ihn mit dem HI-Virus zu infizieren. „Ich bin homosexuell und habe AIDS (...). Wenn Sie also demnächst einen kleinen Piekser verspüren sollten, dann war ich das wohl mit meiner Nadel“, schrieb der Unbekannte.

Die Drohung ist offensichtlich eine Reaktion auf Lohmanns Auftritt in der ARD-Sendung „Hart aber fair“. In dieser hatte er die Ehe verteidigt und einen „Hype“ um Homosexualität kritisiert. Lohmann reagierte entsetzt: „Mir liegt es fern, irgend jemanden zu diskriminieren oder herabzusetzen. Ich begegne anderen Menschen selbstverständlich mit Respekt“, sagte er dem christlichen Internetportal Medrum. (tb)

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