© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  04/13 / 18. Januar 2013

Haltungsnote
Falsche Prioritäten
Henning Hoffgaard

Fast 900 Kilometer im Durchmesser, eine Besatzung von mehr als zwei Millionen Mann und 30.000 Turbolaser. Der Todesstern, bekannt aus den Star-Wars-Filmen, wäre das ultimative Machtinstrument in der Galaxis. Das Herz der mondgroßen Kampfstation bildet ein Superlaser, der einen Planeten in einem Wimpernschlag in interstellare Schlacke verwandelt. Man sollte glauben, jedes Land auf der Erde würde danach streben, wenigstens ein Exemplar in seinem Arsenal zu haben. Weit gefehlt.

Ausgerechnet die Vereinigten Staaten haben den Bau eines Todessterns nun kategorisch ausgeschlossen. Dabei hatten fast 40.000 Amerikaner eine Petition unterschrieben, die den Baubeginn für 2016 vorsah. Die Verweigerung wird denkbar fadenscheinig begründet. 850 Billiarden Dollar würde der Spaß kosten. Zuviel, meint ein Regierungssprecher. Wenig glaubwürdig für ein Land, das seine Schuldengrenze im Halbjahrestakt erhöht. „Die Regierung lehnt die Sprengung von Planeten ab.“ Wer’s glaubt.

Zudem, ließ die Oba-ma-Regierung mitteilen, wäre der Todesstern in den Filmen ja allein von einem Ein-Mann-Jagdflieger vernichtet worden. Kein Problem! Einfach ein wenig sorgsamer planen und die Station ist sicher.

Kritiker werden nun zu Recht anmerken, eine solche Waffe in den Händen der USA sei vielleicht nicht die beste Idee. Nur, was wäre die Alternative? Ein deutscher Todesstern? Angela Merkel, Peer Steinbrück und Claudia Roth mit dem Finger am roten Knopf? Gruselig!

Die Vorteile einer solchen Waffe liegen auf der Hand: Intergalaktische Schlägerbanden, die unsere kleine Heimatwelt „abziehen“ wollen, würden einen großen Bogen um unser Sonnensystem machen. Obama hat die falschen Prioritäten gesetzt. Die Welt braucht einen Todesstern!

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