© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  07/13 / 08. Februar 2013

Zitate

„Man stelle sich mal einen Parteifunktionär vor, der seit seiner Jugend nichts anderes kennt; nicht nur einmal die Woche, sondern mehrmals täglich: Ortsgruppen und Bezirksvereine und Landesgruppen und Landtagsfraktionen und Bundestagsfraktionen und Programmkommissionen und Parteivorstände und und und. Ob CDU/CSU, FDP, SPD, Grüne, Linke oder Piraten: Es ist ein Wunder, daß unsere Politiker nicht viel, viel blöder sind.“

Alan Posener, Korrespondent, bei „Welt Online“ am 30. Januar 2013

 

 

„Wer noch weniger Sexismus an den Tag legte als Rainer Brüderle und wenn der Zustand der Dauer-Erotisierung so schlimm wäre, wie die Stern-Redakteurin ihn beklagte, dann wäre die Menschheit ausgestorben vor drei Millionen Jahren.“

Wolf Schneider, Journalismuslehrer, bei der Preisverleihung „Journalist des Jahres“ am 31. Januar 2013

 

 

„Wer mit Begriffen der Schuld operiert, will ein moralisches Gefälle herstellen. Bevor es um die Verständigung geht, die diskurstheoretisch als Ziel postuliert ist, sollen erst einmal die Verhältnisse geklärt werden, und zwar in Opfer und Täter. (...) Schuld ist in der Regel individuell, selten kollektiv. Die Zugehörigkeit zu einer Gruppe (oder einem Geschlecht) begründet noch keine Notwendigkeit zum schlechten Gewissen. Wer auf moralische Abwertung setzt, weil er glaubt, damit schneller zum Erfolg zu kommen, verletzt nicht nur ein wichtiges Axiom sozialen Zusammenlebens. Er erzeugt auf der anderen Seite einen Groll, der sich schon bald gegen ihn selbst richten wird.“

Jan Fleischhauer, Redakteur, bei „Spiegel Online“ am 31. Januar 2013

 

 

„Jeden Samstag knien die Leute am Boden, um das Trottoir zu säubern. Das ist schwäbischer Zen-Buddhismus. Denn die äußere Ordnung gibt dem aufrechten Schwaben die innere Ordnung.“

Dieter Kosslik, Berlinale-Chef (und Schwabe), im „Zeit-Magazin“ vom 31. Januar 2013

 

 

„So wie der Stern, wenn gar nichts los ist, nackte Frauenbrüste auf das Cover hievt, erfüllt für die gebildetere Spiegel-Kundschaft Hitler denselben Zweck als verkaufsfördernder Hingucker.“

Michael Wuliger, Feuilletonredakteur, in der „Jüdischen Allgemeinen Zeitung“ vom 31. Januar 2013

 

 

„Es sind Männer der jüngeren Generation, die den moralischen Höllensturz Brüderles feierten und sich selber als die Zukunft des Geschlechts, die Verstehermänner, die von ihrer Selbstabschaffung sprechen. Sie sollten besser einen großen Bogen um den Kölner Karneval machen. Passen sie auch nicht hin. Alles zu normaaaal.“

Matthias Matussek, Autor, im Internetmagazin „The European“ am 3. Februar 2013

 

 

„Correctness scheint so wichtig zu sein. Wir schaffen gerade neue Konventionen. Das war in meiner Jugend völlig anders. Wir haben uns nicht gefragt: Wie darf man sich begegnen? Wir sind uns einfach begegnet.“

Wolfgang Kubicki, FDP-Frak-tionschef in Kiel, im „Spiegel“ vom 4. Februar 2013

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