© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  07/13 / 08. Februar 2013

Meldungen

Mayas: Statt Mauern Markierungsbrunnen

Göttingen. Es gibt Probleme, die Grenzen von Maya-Städten zu bestimmen, weil diese in der Regel nicht durch Mauern befestigt wurden. Andererseits ist bekannt, welche zentrale Bedeutung die vier Himmelsrichtungen für das Weltbild der Maya hatten. Hieraus zogen einige Maya-Forscher den Schluß, daß es symbolische Punkte geben müsse, innerhalb derer die Stadt zu verorten sei. Eine solche Punktkombination fanden Scott Fedick, Jennifer P. Mathews und Kathryn Sorensen von der University of Califonia nun in T’isil westlich von Cancun (mexicon, 5/2012). Diese Maya-Stadt wurde erst 1993 entdeckt und hatte einstmals bis zu 6.000 Einwohner. Ihr Zentrum wird von einem Cenote markiert, also einem der typischen runden wassergefüllten Löcher im Kalksteinboden Yucatans, die die Basis der Wasserversorgung der Maya bildeten. Wie kalifornische Archäologen herausfanden, existieren in den Haupthimmelsrichtungen noch vier weitere Cenotes in etwa einem Kilometer Abstand von der Stadtmitte. Die These von der Markierungsfunktion der Cenoten wird dadurch gestützt, daß eines der Brunnenlöcher künstlich angelegt wurde, obwohl eigentlich schon genügend Wasserreservoire zur Verfügung standen. (wk)

www.mexicon.de

 

Heribert Illig: Mittelalter auch in China erlogen

Gräfelfing. Nach Ansicht des Chronologiekritikers Heribert Illig irrt die Geschichtsschreibung, wenn sie die Dauer der Herrschaft der chinesischen Tang-Dynastie mit rund drei Jahrhunderten angibt (übliche Datierung: 618–907). Immerhin sei es Historikern und Archäologen nach wie vor unmöglich, Fundstücke aus der Zeit nach 750 sicher zu datieren. Deshalb sollte man realistischerweise davon ausgehen, „daß die Tang-Zeit bereits bei 750, 756 oder auch 763 geendet hat und so ihre Dauer von bislang 289 Jahren auf 138 oder 145 Jahre halbiert würde“ (Zeitensprünge, 3/2012). Ebenso könne der Beginn der nachfolgenden Song-Dynastie auf ca. 1050 festgelegt werden, was dann eine Phantomzeit von etwa 300 Jahren ergäbe. Damit würde die chinesische Chronologie dann schon um einiges besser mit der Hauptthese Illigs harmonieren, daß es sich bei dem Zeitraum zwischen August 614 und September 911 um reine „Phantomjahrhunderte“ handele, deren Geschichte nachträglich erfunden worden sei. (wk)

www.mantis-verlag.de

 

Erste Sätze

Anfang 1889 brach Nietzsche in Turin zusammen.

Eckhard Heftrich:  Nietzsches Philosophie.  Identität von Welt und Nichts,  Frankfurt am Main 1962

 

Ein gewisses Maß an Unkenntnis vom anderen ist die Voraussetzung dafür, daß zwei Menschen Freunde bleiben.

Hermann Bahr (1863–1934)

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