© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  07/13 / 08. Februar 2013

Frisch gepresst

Zuviel GEZahlt. „Ratgeber“ gehen auf dem Buchmarkt weg wie warme Semmeln: Sie wissen, wie man Beziehungskrisen meistert, sein Vermögen vor Euro-Rettern sichert oder Rentenansprüche voll ausschöpft. Für Bernd Höcker, der mit Broschüren schon die GEZ attackiert hat, bot sich daher kurz nach Ankündigung dieser Zwangssteuer ein Ratgeber „Erfolgreich gegen den Rundfunkbeitrag 2013“ an. Ob diese Beutelschneiderei, die allein etwa drei Millionen TV-Verweigerer um etwa 650 Millionen enteignet, mit denen diese nun die Mischung von Schwachsinn und Desinformation von ARD und ZDF mitfinanzieren müssen, rechtlich Bestand hat, dürfte 2013 gerichtlich entschieden werden. Bis dahin können Betroffene immerhin das Geld für Höckers Ratgeber sparen, da die dort eröffneten Fluchtwege „aus dem System“ Sackgassen sind. Denn nur notorische Querulanten hätten Lust, „Zwangsvollstreckungen über sich ergehen“ zu lassen, sich in „Aktionskunst“ zu üben oder „Staatskanzleien“ und Intendanten mit Beschwerden zu bombardieren. Daß allein der Rechtsweg Erfolg verspricht, weiß man auch ohne „Ratgeber“. (ob)

Bernd Höcker: Erfolgreich gegen den Rundfunkbeitrag 2013. So gelingt die Flucht aus dem System. Höcker Verlag, Hamburg 2012, broschiert, 112 Seiten, 8,90 Euro

 

Energiewende. Wäre Merkels Energiewende einem Regisseur als Drehbuch angeboten worden, er hätte es wohl als unrealistisch verworfen. Zu absurd ist die Annahme, eine deutsche Regierung würde wegen eines Erdbebens in Japan in einem weltweit einmaligen Schritt alle Atomkraftwerke abschalten, um ihren Bürgern immer höhere Stromkosten aufzubürden und damit Ökostromproduzenten reich zu machen. Nur zwei Jahre nach Fukushima ist das EEG „zu einem Monster geworden“, schreibt Günter Keil, das inzwischen den Standort Deutschland bedrohe. Wie jede Planwirtschaft seien die Folgen schädlich: Unermeßliche Verschwendung steht steigenden Preisen und ungeahnten Problemen beim Netzausbau gegenüber. Trotz der Subventionen sind viele der neu entstandenen Industrien, darunter namhafte Solarzellenhersteller, schon wieder pleite gegangen. Diese ebenso witzig wie auf den Punkt geschriebene Generalabrechnung listet alle Mängel auf und sagt das Scheitern dieses unberechenbaren Politikwechsels voraus. (rg)

Günter Keil: Die Energiewende ist schon gescheitert. TVR Medienverlag, Jena 2012, gebunden, 136 Seiten, 14,90 Euro

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