© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  07/13 / 08. Februar 2013

Meldungen

Computerspiele im therapeutischen Einsatz

BERLIN. Mediziner sehen in Computerspielen nicht nur Risiken (JF 41/12), sondern auch Chancen in Therapie und Rehabilitation (Deutsches Ärzteblatt, 4/13). Linda Breitlauch, Düsseldorfer Dozentin für „Game Design“, verweist dabei auf eine neue Hirnstrukturstudie der Berliner Charité. Ihr zufolge verfügen moderate jugendliche Vielspieler (keine Spielsüchtigen) über mehr Hirnrinde und seien vergleichbaren Altersgruppen im strategischen Planen, in Aufmerksamkeit und Gedächtnisleistung überlegen. Für die Medienwissenschaftlerin ist damit die intelligenzfördernde Wirkung von Spielspaß bestätigt. Das Tor zur Anwendung im Gesundheitsbereich stünde damit weit offen. Die Verbesserung der Motorik sei nun ebenso möglich wie die der Konzentrations- und Aufmerksamkeitsschulung. Denkbar wäre der PC-Einsatz als Ergänzung zu Entzugsbehandlungen. (ft)

www.aerzteblatt.de/archiv

 

Scharfe Blicke in die Kinderstube des Kosmos

HEIDELBERG. Für Kosmologen, so Guido Thimm vom Zentrum für Astronomie der Uni Heidelberg (ZAH), sei die Frage, wann es erste Sterne und Galaxien gab, der Schlüssel zum Verständnis des Universums (Sterne und Weltraum, 1/13). Nach dem Urknall vor 13,7 Milliarden Jahren dauerte es etwa 500 Millionen Jahre, bis die Bedingungen im Kosmos die Bildung erster Sterne zuließen. Doch kein Teleskop sei in der Lage, ein Signal aus dieser „Kinderstube“ des Universums aufzufangen. Um so spektakulärer ist die Entdeckung einer 490 Millionen Jahre nach dem Urknall entstandenen Galaxie bei der Rotverschiebung z=9,6 durch Thimm. Basis war das vom Hubble-Weltraumteleskop gelieferte Material. Das gab einen „unübertroffen scharfen Blick“ ins All und lichtete wenige Galaxienhaufen so genau wie nie zuvor ab. (ck)

www.sterne-und-weltraum.de

 

Das Chemiestudium und der Unfug der Ranglisten

WEINHEIM. Seit 1998 legt das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) Ranglisten deutscher Unis vor. Bei der Verteilung von Mitteln und Stellen spielen die CHE-Bewertungen eine umstrittene Rolle. In die Reihe der Kritiker reiht sich nun auch Henning Hopf, emeritierter Chemieprofessor an der TU Braunschweig, ein. Die Ranglisten würden seinem Fach mehr schaden als nützen. Die Datenbasis sei dürftig, da von den Studenten nur 15, von Dozenten 46 Prozent der Fragebögen zurückkämen. Zudem seien Kriterien wie Forschungsgelder für die Ausbildungsqualität wenig bedeutsam. Wer sich ernsthaft mit einem Chemiestudium beschäftige, finde im Internet längst wertvollere und seriösere Informationen. (Nachrichten aus der Chemie, 1/13). (lh)

www.gdch.de/publikationen

 

Erkenntnis

„Es gibt rund 1,5 Milliarden Muslime in der ganzen Welt – aber sie können in keinem Bereich eine substantielle Errungenschaft vorweisen. Nicht im politischen Bereich, nicht in gesellschaftlicher Hinsicht, weder in den Naturwissenschaften noch in der Kunst oder in der Literatur.“

Pervez Hoodbhoy, Atomphysiker

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