© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  08/13 / 15. Februar 2013

Meldungen

Vlaams Belang im Visier der Staatssicherheit

Brüssel. Mit Entrüstung und Enttäuschung hat der Spitzenpolitiker des Vlaams Belang (VB), Filip Dewinter, auf das Geständnis seines ehemaligen Sicherheitsberaters reagiert. Gegenüber flämischen Medien hatte Bart Debie erklärt, den VB-Politiker zwischen 2007 und 2010 für die belgische Staatssicherheit bespitzelt zu haben. Dabei habe es sich um Finanzen und Geldströme, aber auch um internationale Kontakte gehandelt. Während der Staatssicherheitschef, Alain Winants, in der Folge unterstrich, daß sein Amt keine Politiker oder Parteien observiere – interessant seien nur „eventuelle Kontakte mit extremistischen Gruppierungen im Ausland oder Gruppierungen, die Hetzkampagnen gegen den Islam organisieren“ (deredactie.be) – erklärte sich Dewinter wenig überrascht, daß er und der VB im Visier der Staatssicherheit waren. (ctw)

 

Schottland: Referendum für Herbst 2014 geplant

Edinburgh. Die schottische Regierung hat in einem Arbeitspapier ihre Pläne zur Erlangung der staatlichen Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich konkretisiert. Demnach soll das entsprechende Referendum im Herbst 2014 stattfinden. Bei einem Erfolg der Volksabstimmung soll die Trennung von London dann im März 2016 vollzogen werden. Im Mai 2016 soll die erste Parlamentswahl stattfinden. Geplant ist auch eine eigene schottische Verfassung. Der britische Premierminister David Cameron appellierte am Wochenende hingegen an die Schotten, für einen Verbleib im Vereinigten Königreich zu stimmen: „Uns allen geht es zusammen besser und alleine schlechter“, warnte der Tory-Politiker. Schottland war bis 1707 ein Königreich. 1746 wurde der letzte schottische Unabhängigkeitsaufstand niedergeschlagen. 1997 erhielt Schottland wieder Autonomierechte. (fis)

scotland.gov.uk

 

Polen: Besorgnis über Geburtenrückgang

WARSCHAU. Polen steht vor einem gewaltigen demographischen Niedergang. Nach Berechnungen des Hauptstatistikamtes wird die Zahl der Neugeborenen im Jahr 2027 bei nur noch 300.000 liegen. Gegenüber heute ist das eine Reduktion um mehr als ein Viertel. Bis 2035 sinkt die Geburtenzahl noch auf 275.000 ab. „Die demographische Situation wird eine der wesentlichen Barrieren für die wirtschaftliche Entwicklung Polens schon in den nächsten Jahren sein“, erklärte Demographieforscher Stanisław Kluza gegenüber der Gazeta wyborcza. Die Generation der im Laufe der letzten 15 Jahre geborenen Kinder ist um ein Drittel kleiner als die Generation ihrer Eltern. (cr)

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