© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  13/13 / 22. März 2013

Meldungen

Bilanz eines Pontifikats: Probleme nicht angepackt

FREIBURG. Das Pontifikat Papst Benedikts XVI. war durch Versuche bestimmt, das Verhältnis von Glaube und Vernunft, Christentum und Moderne neu zu taxieren. Damit habe sich der Papst und Gelehrte auf der Höhe der aktuellen Diskurse darüber befunden, was Gesellschaften zusammenhält und über welche Ressourcen für gelingende Gemeinsamkeit sie verfügen. Mit dieser Modernität sieht Ulrich Ruhs aus „linkskatholischer“ Sicht argumentierender Leitartikel zum überraschenden päpstlichen Amtsverzicht (Herder Korrespondenz, 3/2013) die positive Bilanz des Pontifikats jedoch fast erschöpft. Die Bedrohungen christlicher Minderheiten durch den Islam habe Benedikt wegen seines „äußerst begrenzten“ Handlungsspielraums zwar nur hinnehmen können. Aber auf der „großen Baustelle“ hausgemachter Probleme der katholischen Kirche sei dem Papst, der sie nicht „wirklich angepackt“ und sich stattdessen auf die Vertiefung des christlichen Glaubens konzentriert habe, wenig gelungen. Weltweit gebe es keinen Pfeiler kirchlichen Lebens, von der kulturellen Präsenz der Kirche bis zum ökumenischen Engagement, der nicht unter erheblichen Identitäts- und Strukturproblemen leide. Alle Herausforderungen verwiesen stets auf das römische Zentrum und ließen sich nicht als regionale „Unruheherde“ isolieren. (wm)

 

Trend: Diebstahl von Kirchenglocken

BERLIN. Mittlerweile machen die immer dreister agierenden Buntmetalldiebe auch nicht mehr vor Kirchen halt und reißen Dachrinnen und Blitzableiter herunter. Dazu kommt nun nach einem Bericht in Monumente. Magazin für Denkmalkultur in Deutschland (1/2013) noch ein neuer Trend: der Diebstahl von Kirchenglocken. So entwendeten unbekannte Täter unter anderem die Geläute der Kirchen von Hoogstede (Niedersachsen), Drübeck (Sachsen-Anhalt), Sitterich (Nordrhein-Westfalen) und Aue (Sachsen). Dabei schrecken die Kriminellen auch vor aufwendigen Demontagen nicht zurück, wie das neueste Beispiel von Groß Ridsenow im Landkreis Rostock zeigt. Hier schleppten sie eine 600 Jahre alte und auf 20.000 Euro geschätzte Bronzeglocke aus einem freistehenden offenen Glockenstuhl davon. Diese fand die Polizei zwar später bei einem Schrotthändler in Rostock wieder, allerdings schon im zersägten Zustand. Nun wächst die Angst besonders in Mecklenburg-Vorpommern, wo es 150 solcher schwer zu sichernden Glockenstühle gibt. (wk)

www.denkmalschutz.de

 

Kritik an ZDF-Dreiteiler zum Zweiten Weltkrieg

BERLIN. Der ZDF-Dreiteiler „Unsere Mütter, unsere Väter“ hat dem Sender mit in der Spitze über sieben Millionen Zuschauern höchste Einschaltquoten beschert. Neben viel Zustimmung auch in den Feuilletonspalten etablierter Medien melden sich in Internetblogs und den sozialen Netzwerken ebenso kritische Stimmen zu Wort. „Alle paar Jahre schwelgt die Nation gern mal wieder in der braunen Vergangenheit, immer mit der Attitüde, daß jeder einzelne Schwelgende heute ein viel besserer Mensch wäre, als die Menschen, die damals lebten und handelten“, schreibt die Publizistin Bettina Röhl auf ihrer Facebookseite. Der Film gehöre „in die Kategorie Trash“. (tha)

 

Sprachpranger

Memorandum of Understanding

Absichtserklärung vom 15. März zwischen dem Bundesverteidigungsministerium und der Hubschrauberindustrie über Stückzahlanpassungen für Unterstützungshubschrauber TIGER und Nato-Helikopter NH90

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