© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  13/13 / 22. März 2013

Meldungen

Japan nach Fukushima: Zögerliche Energiewende

TOKIO. Zwei Jahre nach dem Fukushima-GAU steht Japan vor einem steinigen energiepolitischen Entwicklungspfad. Der Inselstaat hinkt nach Einschätzung des Frankfurter Geographen und Ostasienexperten Thomas Feldhoff ohnehin den Klimaschutzzielen des Kyoto-Protokolls „weit hinterher“. Die hohen Kosten einer Energiewende kollidierten mit der enormen Staatsverschuldung. Der Anteil der regenerativen Energien lasse sich bis 2030 nur auf elf Prozent steigern. Die Abkehr von Großtechnologien hin zu dezentralen Projekten sei nur in Ansätzen erkennbar. Die Atomindustrie fahre Reaktoren wieder hoch, zugleich lassen sich Politik und Ener­giewirtschaft auf einen ostasiatischen „Ressourcen-Nationalismus“ ein, der von einer „immer aggressiveren Suche nach Investitionsmöglichkeiten auf allen Ebenen der Energieprozeßkette“ sowie von einer Territorialisierung der Meere um Japan geprägt sei (Geographische Rundschau, 3/13). (li)

www.geographischerundschau.de

 

BASF: Bei Schichtarbeit weniger gestreßt

LUDWIGSHAFEN. In der Arbeitsmedizin gibt es kaum ein Thema, das so breit diskutiert wird wie Nacht- und Schichtarbeit. So wurden krebserregende Auswirkungen und Zusammenhänge mit Schlafstörungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen nachgewiesen. Christoph Oberlinner von der BASF-Abteilung für Arbeitsmedizin untersuchte 1.500 der 34.500 Mitarbeiter des Hauptstandorts Ludwigshafen (Medizinische Wochenschrift, 10/13). Dabei fielen Schichtarbeiter nicht durch markante gesundheitliche Belastungen auf. Weder bei Unfällen noch bei chronischen Erkrankungen oder Mortalität ließen sich im Vergleich zu Tagarbeitern relevante Unterschiede ausmachen. Die Wechselschichtler gaben sogar an, seltener unter Termindruck zu leiden und weniger gestreßt zu sein. (ck)

www.thieme.de

 

Physikstudium: Hohe „Schwundquote“ senken

MÜNCHEN. Die Bachelor-/Masterreform hat nichts daran geändert, daß etwa die Hälfte der Physikstudenten in Deutschland ihr Studium abbricht. André Albrecht und Volkhard Nordmeier (FU Berlin) zeigen, daß primär Lehramtsstudenten, die häufiger nebenher arbeiten als Fachstudenten, vor den hohen Anforderungen kapitulieren (Psychologie und Erziehung im Unterricht, 1/12). Sie hätten zudem weniger „Spaß“ an mathematisch-physikalischen Inhalten als an der Aneignung schulisch relevanten Wissens. Um diese berufsbezogene Motivation zu stärken, biete die FU Berlin nun mehr professionsbezogene Studienmodule an, die Uni Kassel die Experimentalphysik auf vier Semester gestreckt. (ft)

www.reinhardt-verlag.de 

 

Erkenntnis

„Die Risiken für das Grundwasser sind im Vergleich zu den Gefahren für das Oberflächenwasser die größeren.“

Bernd Kirschbaum, Gewässergüte-Experte des Umweltbundesamtes, über die Gefahren der Erdgasgewinnung aus Gestein mittels Fracking

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