© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  14/13 / 29. März 2013

Meldungen

Hauptmanns Briefe wandern ins Internet

BERLIN. Neben Goethe hat nur der Schlesier Gerhart Hauptmann (1862–1946) unter deutschen Schriftstellern einen vergleichbar repräsentativen nationalen Rang mit weltweiter Ausstrahlung erreicht. Ein Spiegel dieser herausragenden Stellung des Dichters und Literaturnobelpreisträgers von 1912 sind seine in der Berliner Staatsbibliothek verwahrten Korrespondenzen, die sich auf 75.000 Briefe an ihn und 6.500 von Hauptmann belaufen. Schon 1929 mußte der literarische Großunternehmer einen Archivar anstellen, um im Haus Wiesenstein (Riesengebirge) Ordnung in die Materialmassen zu bringen. Seit 2010 finanziert die Deutsche Forschungsgemeinschaft die digitale Aufbereitung dieses einzigartigen Bestandes, der 1968 zusammen mit dem gesamten Nachlaß in die Staatsbibliothek kam. In ihrer Zwischenbilanz können die Berliner Germanisten Peter Sprengel und Tim Lörke nun die fortschreitende „Einspeisung“ der Briefe in den Verbundkatalog Kalliope melden, das zentrale Verzeichnis der Autographen und Nachlässe in Deutschland. Alle Briefe werden zudem als Bild digitalisiert und stehen damit zur eigenen Lektüre bereit (Bibliotheksmagazin. Mitteilungen aus den Staatsbibliotheken in Berlin und München, 1/2013). (dg)

 

Spekulationen um Risse in Schinkel-Kirche

BERLIN. In der 1831 fertiggestellten neugotischen Kirche am Werderschen Markt in Berlin haben sich Risse gebildet und der Putz fällt von der Decke – deshalb mußte das Gebäude im Oktober 2012 für Besucher geschlossen werden. Über die Ursache wird nun in Monumente. Magazin für Denkmalkultur in Deutschland (1/2013) spekuliert. Hauptzeuge ist der Statiker und Tragwerksplaner Manfred Hügelland. Nach dessen Einschätzung hat kein Geringerer als der Baumeister des Gotteshauses, Karl Friedrich Schinkel, gepatzt. So seien die Gewölbe „mit einer übertriebenen Geometrie zu steil gebaut“ worden. Und dafür gebe es eben nur eine Erklärung: Entweder habe Schinkel keinen kompetenten Statiker gehabt oder es schlicht und einfach versäumt, auf dessen Ratschläge zu hören. Ein weiterer Nachteil bestehe darin, daß die Kirche in Nord-Süd-Richtung und nicht wie üblich in Ost-West-Richtung gebaut wurde. Deshalb komme es nun auch zu thermischen Spannungen infolge des überreichlichen Sonneneinfalls auf die Westfassade. (wk)

www.denkmalschutz.de

 

„Konversionstherapien“ für Schwule verbieten

BERLIN. Die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen will therapeutische Angebote verbieten lassen, die minderjährigen Homosexuellen helfen wollen, ihre sexuelle Orientierung zu verändern. Die Fraktion werde dazu einen eigenen Gesetzentwurf einbringen, erklärte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion, Volker Beck, am 23. März. Nach dem Entwurf sollen Verstöße mit einer Geldbuße von mindestens 500 Euro geahndet werden. Sogenannte Konversionstherapien hätten ein „erhebliches gesundheitliches Risiko“, sagte Beck der Saarbrücker Zeitung. (idea/JF)

 

Sprachpranger

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So nennt das in Golßen (Brandenburg) ansässige Familienunternehmen Spreewaldhof seine Gurke in der Dose

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