© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  14/13 / 29. März 2013

Leserbriefe

Zu: „Das Fanal von Kirchweyhe“ von Michael Paulwitz, JF 13/13

Falsch verstandene Toleranz

Solche Meldungen machen mich wütend und traurig zugleich. Wenn es um Multi-Kulti, Integrationsversuche an unwilligen Einwanderern, Anbiederung an türkische Moschee-Vereine, die Nicht-Anwendung des gleichen deutschen Rechts für alle geht, dann zeugt das Verhalten mancher Politiker und evangelischer Kirchenleute von falsch verstandener Toleranz: nämlich von Anbiederung, Charakterlosigkeit und Unterwürfigkeit. Und dann das Gerede von Deutschland als „wehrhafter Demokratie“! Wo ist die Bundesrepublik wehrhaft? Eine Demokratie ist sie schon lange nicht mehr.

Rudolf Zumann, Nieder-Olm

 

 

Zu: „Einfach katholisch“ von Wolfgang Ockenfels, JF 13/13

Falsche Wahl: Beten und Betteln

Die Wahl von Bergoglio wird die katholische Kirche erst recht in die Katastrophe führen. Zumindest in Europa wird man schon bald überhaupt nicht mehr hinhören. Der franziskanische Armutskult ist das Defätistischste, was der Katholizismus überhaupt je hervorgebracht hat. Die Bettelmöncherei war bereits im Mittelalter die reinste Plage. Erst Luther initiierte eine erfolgreiche und zukunftsweisende Kirchenreform. Dieser Erfolg wiederholt sich aktuell in Südamerika. Die protestantischen Freikirchen verbreiten dort nicht zuletzt Disziplin und eröffnen damit einen Weg aus der Armut. Der professorale Stil von Papst Benedikt XVI. nötigte auch Agnostikern und sogar Atheisten immerhin Respekt ab. Franziskus I. scheint sich hingegen wie sein Namenspatron als „heiliger Narr“ gebärden zu wollen.

Dr. Stephan-Alexander Thomas, Homburg

 

 

Zu: „Sexspiele in der Gerüchteküche“ von Paola Bernardi, JF 10/13

Wo ist die lesbische Päpstin?

Was ist im Vorfeld der Papstwahl doch von allen nur möglichen – manchmal auch unmöglichen – Wichtigtuern alles an Forderungen an den neuen Pontifex und die Kirche gestellt worden! Dabei geht es aber in der Regel gar nicht um Glaubensdinge (wäre ja auch geistig eher anstrengend). Vielmehr muß alles gründlich modernisiert werden, Transparenz und Toleranz müssen eingeführt werden, Hautfarbe und sexuelle Orientierung dürfen je nach Interessenlage entweder gar keine oder müssen aber eine ganz wichtige Rolle spielen. Jeder Sau, die vom sogenannten Zeitgeist durchs Dorf getrieben wird, muß die Kirche gefälligst hinterherhecheln und ihr einen Ehrenplatz einräumen.

Wenn man das alles addiert, dann ist die Kirche wohl erst dann im Heute angekommen, wenn eine schwarze, lesbische Päpstin mit ihren Adoptivkindern im Vatikan residiert. „Habemus papam“ ist dann endlich vorbei, es wird sich eine neue, „geile“ Formel finden.

Hans Daxer, Marquartstein

 

 

Zum Schwerpunktthema: „Alternative für Deutschland?“, JF 12/13

Der Sargnagel für die Eurozone

Wer immer noch an die Zukunft der Eurozone glaubt, sollte sich den „Fall Zypern“ genau anschauen. Ein Land, dessen Anteil an der Wirtschaftsleistung der Eurozone unter einem Prozent liegt, wird als „systemrelevant“ erklärt. Das heißt, daß alle Eurozonenmitgliedstaaten „systemrelevant“ sind – koste es, was es wolle. Es ist daher richtig, daß sich die „Alternative für Deutschland“ zunächst auf die „Euro-Krise“ konzentriert, sie ist die „Mutter aller Krisen“. Sollte Frankreich in ein, zwei Jahren um finanzielle Unterstützung betteln, wird die Eurozone auseinanderbrechen.

Dieter Farwick, Sigmaringen

 

 

Zu: „Die Zeit drängt“ von Dieter Stein, JF 12/13

Vorerst letzte Chance gegen Rot

Hier bietet sich vor dem endgültigen Wechsel zu einer roten Meinungsdiktatur die vorerst letzte Chance, das Ruder herumzureißen. Natürlich können auch gestandene Leute allein kein politisches Wunder bewirken. Nur, wann gab es in den vergangenen Jahren eine solche Initiative lebenserfahrener Persönlichkeiten, denen es nicht um Postenschacher oder Lebensunterhalt geht? Die verdienen unsere breite Unterstützung und nicht bunt schillernde Politclowns!

Helge Borgmann, Hamburg

 

Zeit für den Schlußmacher

Die Zeit drängt nicht nur, sie ist eigentlich um. Es reicht! Es wird Zeit, alles Gold, welches im Ausland gelagert wird, nach Deutschland zurückzuführen. Auch alle im Ausland eingesetzten Soldaten sollten zurückgeholt werden. Es ist auch an der Zeit, das deutsch-türkische Sozial-Abkommen vom 30. April 1964 aufzukündigen. Ähnliche Abkommen existieren mit den Nachfolgestaaten Jugoslawiens. Diese Regelung widerspricht dem Gleichbehandlungsgrundsatz und stellt Deutsche schlechter als etwa in Deutschland lebende Türken.

Es ist ebenso an der Zeit, das Asylverfahren zu ändern, zum Beispiel durch strengere Gesetze für illegale Einwanderer und Wirtschaftsflüchtlinge. Die Zeit für die immer selben Talkshows mit den immer gleichen Selbstdarstellern sollte ebenso vorüber sein wie all die Krimis, in denen der Böse zum Schluß in der Regel immer wieder der Deutsche ist – nie der Asylant oder der Illegale.

Walter Scheidt, Eisenhüttenstadt

 

 

Zu: „Dreiste Einmischung“ von Michael Paulwitz, JF 12/13

Deutsche Regierung feige

Offenbar gehen die Türken von vornherein nicht von einem Unfall aus. Der türkische Staatspräsident, der nach dem Brand­unglück mit dem Schlimmsten rechnet, sowie der türkische Generalkonsul, der Mißtrauen äußert, gießen damit noch Öl ins Feuer. Diese Interpretationen, nicht zuletzt in der türkischen Presse, sind vorzüglich geeignet, gegen das Gastland, in dem viele Türken leben, Aversionen zu erzeugen. Die Aufforderung an die deutschen Behörden, in alle Richtungen zu ermitteln, ist ungemein dreist und anmaßend. Wo bleibt hier der Protest der deutschen Regierung? Und was ist mit den nicht wenigen Deutschen, die inzwischen in Furcht vor der militanten türkischen Deutschfeindlichkeit leben, die von den deutschen Gerichten und Medien über alle Maßen verharmlost wird? Letztendlich wird niemand gezwungen, sein „schreckliches Los“ in Deutschland erdulden zu müssen.

Willi A. Brombacher, Zweibrücken

 

 

Zu: „Er wollte ankommen“ von Thorsten Hinz, JF 12/13

Pfarrer versus Bundespräsident

Ein Aspekt bleibt hier völlig unerwähnt: die sicher hundertfach vom Pastor Gauck ausgesprochene Ermahnung an Brautpaare zu ehelicher Treue „in guten und in schlechten Tagen, bis daß der Tod Euch scheidet“, ignoriert er selber, und unsere allseits Beifall erhaltende Erste Dame ist, landläufig, „sein Verhältnis“. Vielleicht sieht er das als Teil seines Freiheitsstrebens. Seine diesbezügliche, nonchalante Bemerkung, sein Lebensstil eigne sich nicht als Rollenvorbild, läßt an seiner Lebensweisheit zweifeln, denn natürlich hat jeder Bundespräsident Vorbildfunktion. Er für alle, die feierliche Verpflichtungen nicht so eng sehen wollen? Jedenfalls paßt alles prima in den gegenwärtigen Kulturkampf gegen klerikale Autorität und familiäre Konventionen.

Eberhard Koenig, Baiern

 

 

Zu: „Für die Freiheit“, JF 12/13

Absolutismus erstrebenswert

Menschen können bekanntlich auf vielfältige Weise der Täuschung anheimfallen. Dies betrifft auch und besonders die Beurteilung dessen, was auf den ersten Blick unabänderlich scheint: der historischen Vergangenheit. Kein lebender Mensch kann Zeugnis über die Lebenswirklichkeit Anfang des 19. Jahrhunderts ablegen. Doch die deutlich erkennbare Sorge, die aus Friedrich Wilhelm III. Aufruf „An mein Volk“ um dessen Wohl und Zukunft spricht, ist geeignet, den Glauben an scheinbare politische Errungenschaften wie Demokratie, Bürger- und Freiheitsrechte zu erschüttern. Die heutige Dominanz des technokratischen Medien- und Politikerkartells mit seiner den Interessen der einheimischen Bürger diametral entgegenlaufenden Politik läßt das Leben unter dem Paternalismus eines absolutistischen Herrschers überraschend erstrebenswert erscheinen. Spiegelbildlich hierzu zerrt die Fiktion der wirklichkeitsfernen Rede des derzeitigen Bundespräsidenten aus der Feder Michael Paulwitz’ die Distanz der Herrschenden zu „ihrem“ Volk in ungeschminktes Licht.

Stephan Wupper, München

 

 

Zu: „Freiheit durch Kinder“ von Jörg Fischer, JF 12/13

Ohne Nachwuchs nur Hartz IV

Dieses Thema – die Höhe der Altersbezüge abhängig von der Zahl der geborenen Kinder – beschäftigt mich schon mehrere Jahrzehnte. Es ist doch tatsächlich so, daß Personen, die Kinder weder geboren noch gezeugt haben, auch keine „müde Mark“ für ihre eigene Altersversorgung in die Rentenkasse eingezahlt haben. Alle Einzahlungen dienen ja nur dazu, die Ansprüche der jetzigen Leistungsberechtigten zu erfüllen. Hier nun gilt es anzusetzen – Altersversorgung nur, wenn Kinder geboren oder gezeugt wurden.

Klaus-Dieter Ohström, Berlin

 

 

Zu: „Die Motoren der Umkehr“ von Klaus Hornung, JF 12/13

Fehler bei Fichte und Gneisenau

Der interessante Beitrag enthält zwei unerwartete Fehler: Graf August Wilhelm Neidhardt von Gneisenau ist kein Franke, sondern wurde im mittelsächsischen Städchen Schildau geboren, südlich von Torgau. Zu Ehren seines großen Sohnes nennt sich der Ort Gneisenaustadt Schildau. Dieser ist nicht zu verwechseln mit dem legendären Schilda, das in der Ära Merkel ja wieder an Akutalität gewinnt. Ein weiterer Fehler betrifft Johann Gottlieb Fichtes Herkunft. Fichte wurde nicht im Erzgebirge geboren, sondern in Rammenau bei Bischofswerda, in der westlichen Oberlausitz. Aus dieser Region stammten auch Gotthold Ephraim Lessing und der „Ur-Berliner“ Heinrich Zille.

Dr. Joachim Vobian, Mühltal

 

 

Zu: „Der Staat muß draußen bleiben“ von Gernot Facius, JF 12/13

Integration durch Aufklärung

In der Besprechung des Buches von Thomas Großbölting, der die „Pluralisierung des religiösen Feldes“ thematisiert, stellt der Rezensent fest, daß der Autor auf die Frage, wie eine „für alle“ akzeptable Gleichberechtigung aussehen könne, keine Antwort habe. Nun, auf den Feldern der Religionen wird diese auch nicht zu finden sein! Hierzu wäre es nötig, einwandernde orthodoxe Moslems energisch auf den Stand der Abendländer hinzuweisen und das erreichte Bildungs- und Aufklärungsniveau als Maßstab von jedem abzufordern, der hier leben möchte.

Bodo Wallasch, Wolfenbüttel

 

 

Zum Lesereinspruch: „Allah übersetzen“ von Gerhard Vierfuß, JF 11/13

Yusuf ist nicht Josef

Da viele Moslems in Deutschland unsere Wertvorstellungen ablehnen, die autochthone Bevölkerung verachten und jegliche Integration verweigern, sehe ich keinen Grund für eine Übersetzung des Wortes „Allah“ ins Deutsche. Im Gegenteil, solange der Muezzin seine Gläubigen nicht auf deutsch zum Gebet ruft, was in absehbarer Zeit wohl nicht geschehen wird, sollte man auf jeden Fall die arabische Bezeichnung beibehalten. Schließlich kommt auch niemand auf die Idee, im Zuge interkultureller Toleranz arabische Vornamen einzudeutschen, beispielsweise aus einem Yusuf einen Josef zu machen.

Thomas Grosse , Bitterfeld

 

 

Zu: „Die Kultur der Angst“, im Gespräch mit Wade Allison, JF 11/13

Verdacht auf plumpe Propaganda

„Ich bin Wissenschaftler“, erklärt Professor Wade Allison in dem von Ihrem Mitarbeiter Moritz Schwarz geführten Interview. Vor Wissenschaftlern wie Allison, der die Gefahr, die von Kernkraftwerken ausgeht, mit der von Schokoriegeln vergleicht, kann man nur das Gruseln kriegen – wissenschaftlich ist seine „Argumentation“ wohl kaum. Durch diesen Abdruck setzt sich die JF dem Verdacht aus, besonders plumpe Propaganda für die Atom-Lobby zu betreiben.

Werner Ziegler, Berlin

 

 

Zu: „Der Erwachte“ von Henning Hoff­gaard, JF 11/13

Pro NRW, oder: Ecce homo

Zu Ihrem Portrait über Daniel Krause möchte ich erwähnen, daß ich selbst schwul und Mitglied bei Pro NRW / Pro Köln bin und auch in der Stadtarbeitsgemeinschaft Schwule & Lesben der Stadt Köln sitze. Beim letzten Pro-NRW-Parteitag wurde ich von den Parteifreunden gefragt, mich als Beisitzer für den Vorstand aufstellen zu lassen. Spontan sagte ich zu und wurde von zwei Drittel der Delegierten ins Gremium gewählt. Soweit die „Schwulenfeindlichkeit“ von Pro NRW.

Ich habe Herrn Krause kennengelernt, als wir uns über meine Rede unterhielten, die ich während einer Demonstration gegen das linksextremistische autonome Zentrum in Köln hielt und die auch als Video im Netz kursiert. Ich sprach mit ihm über die Verlogenheit der heutigen Linken Bezug nehmend auf die Ermordung von Pim Fortuyn. Herrn Krause, der einst in dem autonomen Zentrum verkehrte, erteilte man dort nach seiner Rede auf unserer Salafistengegendemo Hausverbot. Sein Freund durfte ein Gitarrenkonzert nicht mehr geben.

Trotz alledem ist aber mal wieder Pro NRW schuld. Es war nicht der Innenminister, der seine Stellen anwies, ihn aus dem Schuldienst zu suspendieren. Nein. Auf unser Konto geht auch so mancher Tsunami, der Einmarsch der Chinesen in Tibet und der Herzinfarkt von Dirk Bach. Daß Herr Krause das Mikro ergriff und den für Linke blasphemischen Satz äußerte, er habe mehr Angst vor den Salafisten als vor Neonazis, ist natürlich unseren okkulten Kräften zuzuschreiben.

Michael Gabel, Köln

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