© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  15/13 / 05. April 2013

Meldungen

Steigender Goldpreis trotz Abflüssen aus Fonds

FRANKFURT. Der Edelmetall­experte Eugen Weinberg rechnet trotz der Rekordabflüsse aus börsengehandelten Gold-Fonds (ETFs) mit einem Anstieg des Goldpreises auf 1.800 Dollar je Feinunze bis Ende des Jahres. „Das bislang für Ende 2012 erwartete Preisziel von 2.000 Dollar dürfte nun erst im Laufe des nächsten Jahres erreicht werden“, schrieb der Senior Commodity Analyst der Commerzbank im Fachjournal Rohstoffe kompakt. Der Gold-ETF-Abfluß sei vor allem auf den SPDR Gold Trust zurückzuführen, welcher sich zu 85 Prozent in den Händen von US-Anlegern befinde. „Neben den Hedgefonds könnten zuletzt auch Investmentgesellschaften Gold-ETFs verkauft haben, weil Anleger aus den von ihnen verwalteten Investmentfonds Gelder abziehen“, erläuterte Weinberg. Solange die „ultra-lockere Geldpolitik der Zentralbanken“ dafür sorge, daß die Realzinsen niedrig sind, bleibe „das positive Marktumfeld für Gold intakt“. Angesichts des sich abzeichnenden Abwertungswettlaufs der Weltwährungen und der Krise in Zypern „sollte Gold als alternative Währung sowie als wertstabile und sichere Anlage gefragt bleiben“, prognostizierte Weinberg. (fis)

 

Italien bleibt nur Euro-Austritt oder der Bankrott

Adliswil. Der Schweizer Vermögensverwalter Rolf Nef rechnet angesichts der hohen Verschuldung Italiens mit einem Euro-Austritt des EU-Landes, denn es habe nur zwei Möglichkeiten: „Es macht Bankrott, Haircut von 50 Prozent oder es steigt aus dem Euro aus“, schrieb der Fondsmanager auf dem Finanzportal Goldseiten.de. Das zweite sei das Wahrscheinlichere, weil für die italienischen Banken dann nominell alles beim alten bleibe. „Im Falle eines Haircut könnten viele Banken ihr Eigenkapital verlieren und müßten rekapitalisiert werden. Woher das Geld nehmen?“ Schon seit 1876 habe Italien nie mehr ein ausgeglichenes Budget gehabt. Obwohl die Lira „seit 1914 gegen Schweizer Franken um den Faktor von zirka 1.400 abwertete und obwohl Mussolini 1942 per Dekret 90 Prozent der Staatsschuld zu Lasten der Gläubiger abschrieb“, betrage die Staatsschuld trotz der horrenden Steuern inzwischen wieder 125 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, so Nef. „Für einen gut organisierten und effizienten Staat ist das vielleicht noch machbar, aber nicht für Italien.“ (fis)

tellgold.li

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