© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  18/13 / 26. April 2013

Meldungen

Privatsphäre wird immer mehr zu einer Schimäre

MÜNCHEN. Der Vermögensverwalter Georg von Wallwitz rät angesichts der internationalen Lockerung des Bankgeheimnises davon ab, Geld „schwarz“ anzulegen. „Der Wohlhabende ist gerne bereit, in finanziell vollkommen sinnlose Projekte zu investieren, solange es nur Steuern spart“, erklärte der Herausgeber des Börsenblatts für die gebildeten Stände im Deutschlandradio. „Bevor man es dem gierigen deutschen Staat in den Rachen wirft, verfüttert man es lieber an die Schweizer Banker, deren Appetit ja nicht geringer ist.“ Ein Lebenselexier der Offshore-Zentren (JF 16/13) sei das Diskretionsversprechen, aber „seit beliebige Datenmengen ganz einfach auf winzigen Datenträgern oder durch virtuelle Tunnel aus der Bank geschafft werden können, ist es damit zwar nicht mehr weit her“, so von Wallwitz. Niemand habe es jedoch gern, wenn seine finanziellen Umstände publik werden, daher werde es weiter eine Nachfrage „nach Offshore-Dienstleistungen“ geben – selbst wenn die Privatsphäre „immer mehr zu einer Schimäre wird“. (ck)

blog.eybwallwitz.de

 

Bürokratieberg schadet deutschem Ökolandbau

MÜNSTER. Mehr als 10.000 Betriebe haben seit 2002 in Deutschland auf ökologische Landwirtschaft umgestellt. Damit werden inzwischen über eine Million Hektar nach Ökokriterien bewirtschaftet. Im Schatten der agrarischen Ökokonjunktur vollziehen sich jedoch auch gegenläufige Entwicklungen. Seit 2004, so bilanziert eine zusammen mit der Uni Kassel erstellte Studie des Thünen-Instituts, sind 4.200 Betriebe aus dem Ökolandbau wieder ausgestiegen (Top Agrar, 3/13). Der neben Vermarktungsproblemen und mangelnder Ertragsstabilität wichtigste Grund für die Rückumstellung sind die gesetzlichen Vorgaben und deren Kontrolle. Aussteiger beklagten vor allem die bürokratische Gängelung ihrer Betriebsführung. Praxisferne und zu rigide Ökorichtlinien samt der Probleme ihrer Umsetzung, zu hoher Zeitaufwand für Nachweise und zu hohe Kosten für Kontrolle und Zertifizierung hätten die Abkehr von der ökologischen Wirtschaftsweise befördert. (ck)

www.topagrar.com

 

Zahl der Woche

Mit nur noch 673.957 neu zugelassenen Pkw im ersten Quartal verzeichnete der deutsche Automarkt einen Einbruch von 12,9 Prozent. Mit 143.438 (-17 Prozent) blieb VW Marktführer vor Mercedes (62.909/-3,6), BMW (55.376/-2,7), Audi (55.338/-6) und Opel (46.029/-15,5). (Quelle: Kraftfahrtbundesamt)

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