© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  19/13 / 03. Mai 2013

Meldungen

Studie: Vorbehalte gegenüber dem Islam

GÜTERSLOH. Die Bundesbürger bewerten die Religionen in Deutschland sehr unterschiedlich. Während die Mehrheit das Christentum, den Buddhismus und das Judentum als Bereicherungen wahrnimmt, wird der Islam deutlich kritischer gesehen. Das geht aus dem am 28. April veröffentlichten Religionsmonitor der Bertelsmann-Stiftung hervor. Danach empfinden drei Viertel der Westdeutschen (76 Prozent) das Christentum als bereichernd, im Osten sind es 64 Prozent. Mehrheitlich positiv bewertet werden auch der Buddhismus (West: 62 Prozent/Ost: 48 Prozent) und das Judentum (West: 53 Prozent/Ost: 52 Prozent). Den Islam betrachten dagegen nur 31 Prozent als Bereicherung (im Osten 21 Prozent). Jeder zweite Deutsche (51 Prozent) sieht in dieser Religion vielmehr eine Bedrohung; im Osten sind es sogar 57 Prozent. Deutliche Unterschiede zeigen sich bei Kirchenangehörigen und Muslimen in der Einstellung zu ethisch-moralischen Fragen. So sind nur 35 Prozent der Muslime der Ansicht, daß eine Abtreibung grundsätzlich erlaubt sein sollte. Von den Protestanten sagen dies 62 Prozent und von den Katholiken 46 Prozent. Eine deutliche Mehrheit der Angehörigen beider Konfessionen plädiert dafür, daß homosexuelle Partnerschaften die Möglichkeit zur Heirat haben sollten (Protestanten: 78 Prozent/Katholiken: 70 Prozent). Auf muslimischer Seite plädieren nur 48 Prozent dafür. (idea)

 

Jenny Erpenbeck erhält Joseph-Breitbach-Preis

KOBLENZ. Die Berliner Schriftstellerin Jenny Erpenbeck (46) wird für ihr literarisches Gesamtwerk mit dem Joseph-Breitbach-Preis 2013 geehrt. „Jenny Erpenbeck ist die Epikerin des Augenblicks, in dem aus den Zufällen einer Vita Schicksal wird“, begründete die Jury ihre Entscheidung. In ihren Prosatexten, von der „Geschichte vom alten Kind“ (1999) über die Novelle „Wörterbuch“ (2005) bis zu den Romanen „Heimsuchung“ (2007) und „Aller Tage Abend“ (2012), ergründe sie „mit disziplinierter Empathie die Beschädigungen des Lebens in Konstellationen der Angst. Sie versieht Möglichkeitsformen des Überlebens, Versagens, Opferseins zwischen Krieg, Diktatur und den Ideologien des 20. Jahrhunderts mit Antlitz, Sprache, Biografien, Herzschlag.“ Jenny Erpenbeck, 1967 im Ostteil Berlins geboren, machte zunächst eine Buchbinderlehre und studierte Theaterwissenschaft und Musiktheaterregie. Sie arbeitete als Regieassistentin und inszenierte ab 1998 als freischaffende Regisseurin in verschiedenen Häusern in Deutschland und Österreich. 1999 debütierte sie als Schriftstellerin. Die Auszeichnung ist nach dem Schriftsteller Joseph Breitbach (1903–1980) benannt und mit 50.000 Euro eine der höchstdotierten für deutschsprachige Autoren. Die Verleihung an Jenny Erpenbeck findet am 20. September im Stadttheater Koblenz statt. Preisträger der letzten Jahre waren Kurt Flasch, Hans Joachim Schädlich und Michael Krüger. (tha)

 

Ausstellung zu den Brüdern Grimm eröffnet

KASSEL. „Expedition Grimm“ lautet der Titel einer Ausstellung des Landes Hessen, die sich dem Leben und Wirken der Brüder Wilhelm und Jacob Grimm widmet. Die vergangenen Samstag eröffnete Schau in der Documenta-Halle ist täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr, donnerstags bis 21 Uhr, bis zum 8. September zu sehen. (tha)

www.expedition-grimm.de

 

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