© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  19/13 / 03. Mai 2013

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Eine Kirche auf Abruf“, JF 18/13

Programm für Rotation

Bei diesem Programm befürchte ich, Luther würde sich ich Grabe umdrehen – obwohl: bei seinem Temperament müßte er wohl rotieren.

Hildegard Kaltenbach, Klettgau

 

 

Zu: „Hoeneß ist nur ein Symptom“ von Ronald Gläser, JF 18/13

Zeit zum Umsteuern!

Steuerbetrug ist eine Straftat und muß in besonders schweren Fällen auch mit besonders harten Strafen belegt werden. Nicht weniger kriminell ist aber die Verschwendung und Veruntreuung der Steuern, wie unsere Politiker sie betreiben. Noch haben sie es mit ihrer Selbstbedienungsmentalität so eingerichtet, daß sie nach Gutsherrenart die Steuergelder vergeben und die Wähler in beliebiger Form belügen können, ohne Rechenschaft ablegen zu müssen.

2012 gab es mit circa 620 Milliarden Euro die höchsten Steuereinnahmen seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland. Trotzdem produzierte dieser Staat in dem Jahr eine Neuverschuldung von über 100 Milliarden. Das geht nur, wenn man den Wähler ständig belügt, über die Medien die notwendigen Unwahrheiten verbreiten läßt und die Machenschaften als alternativlos bezeichnet.

Fritz Bardelmeier, Tecklenburg

 

 

Zu: „Machtbesessen“ von Birgit Kelle, JF 18/13

Weder befugt noch kompetent

Die lange und jetzt erneut erbittert geführte Diskussion um die Frauenquote ist mir unverständlich. Es ist nicht Aufgabe und auch nicht Kompetenz des Staates, privaten Firmen Vorschriften über die Zusammensetzung der Firmenleitung zu machen. Dies wird am Ende zu einer gelenkten Wirtschaft mit den bekannten Folgen führen.

Dr. Trutz Weber, Waldsolms

 

 

Zu: „Die Frist beträgt neunzig Tage“ von Fabian Schmidt-Ahmad, JF 19/13

Rassismus an der falschen Stelle

Die Vereinten Nationen rügen also die Nichtverfolgung Sarrazins. Dabei ist doch hierzulande etwas ganz anderes anzuklagen. Deutschfeindliche Angriffe. Diese sind keine Einbildung der Jugend, keine Erfindung rechter Kreise. Immer mehr dieser Fälle finden den Weg in die Medien. Doch geredet werden soll darüber nicht. Wer es doch tut, bekommt die geballte Macht linker Gutmenschen und diverser Migrantenverbände zu spüren. Das ist die rassistische Realität!

Reinhard Neese, Brake

 

One world, but not one nation

Der Entscheid des UN-Komitees zur Beseitigung von Rassendiskriminierung ist eine absolute Unverschämtheit! Hätte unsere Bundesregierung Rückgrat – was sie nicht hat –, würde sie sich derartige Einmischungen in die inneren Angelegenheiten Deutschlands augenblicklich verbitten und mit Konsequenzen nicht nur drohen, sondern welche ziehen, zum Beispiel bei den Beitragszahlungen.

Hans-Eberhard Fischer, Stuttgart

 

 

Zum Schwerpuktthema: „Aufbruch der Alternativen“, JF 17/13

Entdemokratisierung stoppen

Gibt es also eine Alternative zur alternativlosen Politik von Kanzleramt und Bundesfinanzministerium? Wenn die Alternative für Deutschland tatsächlich in den Bundestag einzieht, bestünde vielleicht die Chance, die Entmachtung des Bundestages und damit die Entdemokratisierung unserer Politik durch die EU-Kommission zu stoppen. Möglicherweise ließe sich dadurch auch die Ruinierung des Rufes Deutschlands im europäischen Ausland aufhalten. Zu einem tatsächlich friedlichen Miteinander in Europa hat die bisherige Euro-Rettungspolitik jedenfalls nicht beigetragen, wie die Proteste in den betroffenen Ländern zeigen. Insofern ist eine Alternative für Deutschland sehr wünschenswert.

Herbert Hedderich, Oldenburg

 

 

Zu: „Scherbenhaufen“ von Günter Bertram, JF 17/13

Schadhaftes Ergebnis

Zu Recht kritisiert der Autor die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum NSU-Verfahren, nachdem dieses in die allein dem Vorsitzenden Richter obliegende Aufgabe, die Öffentlichkeit des Verfahrens zu gewährleisten, eingegriffen hat. Dabei hält das Bundesverfassungsgericht es nur für möglich, daß das aus dem Grundgesetz abzuleitende Recht auf Gleichbehandlung im publizistischen Wettbewerb verletzt worden sein könnte. Eine nur mögliche Grundrechtsverletzung aber rechtfertigt keine reale Verletzung des Grundgesetzes, das in seinem Artikel 97 die Unabhängigkeit der richterlichen Arbeit garantiert. Wird aber einem Gerichtsvorsitzenden, wie es in der Entscheidung heißt, „aufgegeben“, eine „angemessene Zahl von Sitzplätzen“ auch ausländischen Medienvertretern mit Bezug zu den Opfern zuzuteilen, oder ein Richter, wie das Bundesverfassungsgericht es in einer früheren Entscheidung (1 BvR 3129/07) getan hat, „angewiesen“, bestimmte Fernsehaufnahmen zuzulassen, dann höhlen solche Entscheidungen das Grundgesetz aus, anstatt es zu stärken. Zugleich schmälern sie die Bedeutung des Bundesverfassungsgerichts.

Knut Wiebe, Köln

 

 

Zu: „Vergeßt nicht die 48er!“ von Herbert Ammon, JF 17/13

Nicht Auflösung, sondern Tausch

Die Regierung variiert den Vorschlag Brechts, das Volk aufzulösen, indem sie große Anstrengungen macht, es auszutauschen. Das völlige Versagen der deutschen Frauen bei der Reproduktion ist dabei hilfreich und wird gefördert.

Eberhard Koenig, Baiern

 

 

Zu: „Nochmal nachdenken“ von Felix Krautkrämer, JF 17/13

Ungleichbehandlung linke Sache

Die Bundesregierung bescheinigt der „Roten Hilfe“ keine humanitäre, auf die Resozialisierung von Straftätern ausgerichtete Solidaritätsorganisation zu sein. Vielmehr verfolge sie das Ziel, „gewaltbereite Linke in ihrem Kampf gegen die bestehende Ordnung zu stützen und zu stärken.“ Und der Verfassungsschutz schreibt vom „gemeinschaftlichen Kampf“ gegen den Staat. Erstaunlich: Genau mit diesen Worten, ja wortwörtlich – nur den Begriff Linke muß man entsprechend ersetzen – wurde das Verbot der HNG, die seit 33 Jahren bestand und 600 Mitlieder hatte, im vergangenen Jahr begründet. Im Falle der „Roten Hilfe“ mit ihren 5.600 Mitgliedern sieht man aber offensichtlich keine Gefahr für die vielbeschworene freiheitlich-demokratische Grundordnung.

Dieter Funk, Hamburg

 

 

Zu: „Ohne Intelligenz“ von Volker Kempf, JF 17/13

Verantwortungsloser Ausstieg

Mit großem Erstaunen las ich diesen Bericht! Nach meiner Kenntnis ist Gorleben kein ehemaliges Salzbergwerk, in dem kommerzieller Bergbau stattgefunden hat. Hier scheint eine Verwechselung mit der „Asse“ vorzuliegen. Als ich 1956 das Studium der Bergbauwissenschaften an der TU Berlin begann – ich hatte mein damals obligatorisches einjähriges Praktikum auch auf dem Kalisalzbergwerk „Hansa“ in Hannover Empelde abgeschlossen – lernte ich in der ersten Geologievorlesung den Unterschied zwischen plastischen und klastischen Gesteinen kennen. Letztere neigen unter geologischer Beanspruchung zur Bildung von Rissen, Verwerfungen, Sprüngen und Überschiebungen. Plastische Gesteine können sich dagegen nur verformen.

Die einzigen bekannten plastischen Gesteine sind Salzformationen. Nur diese sind für die Schaffung von Hohlräumen geeignet, die keinen Kontakt zum umgebenden Gestein haben dürfen und damit den Zufluß von Wasser verhindern. Voraussetzung ist jedoch, daß die Grenzen genauestens bekannt sind und der Salzstock durch vorherigen Bergbau nicht „gestört“ wurde. Dazu ist ein Salzstock wie Gorleben detailliert durch Bohrungen zu untersuchen. Diese Untersuchungen sind jedoch von den „Grünen“ systematisch unterlaufen worden. So wurde sichergestellt, daß ein Endlager Gorleben nicht ordnungsgemäß untersucht wurde, eine Voraussetzung zum Ausstieg aus der Atomenergie! Rot-Grün in Niedersachsen hat den „faulen“ Kompromiß gefunden.

Dr.-Ing. Karl J. Benecke, Krefeld

 

 

Zu: „Ein Hauch von Vormärz“ von Paul Rosen, JF 16/13

Nicht Vormärz, sondern Herbst

Es ist erstaunlich und erschreckend zugleich, wie es die Linken in Politik und Journaille fertiggebracht haben, die freie Meinungsäußerung, ein Grundrecht und vielleicht das wichtigste von allen, so einzuschränken, wie das heute leider der Fall ist. Im Gegensatz zu Paul Rosen sehe ich aber die Zukunft weniger optimistisch. Wenn die Leute nicht sehr bald aufwachen, steht uns nicht die erhoffte neue Märzrevolution bevor, sondern eine neue Diktatur, die aber diesmal nicht nur unsere Wirtschaft gründlich ruinieren wird, sondern, so fürchte ich, binnen weniger Jahrzehnte die ganze Nation mit allen ihren Errungenschaften zerstören wird, das Staatsvolk eingeschlossen.

Andreas Emmerich, Brombachtal

 

 

Zu: „Alt-Marburg, wie bin ich dir gut?“ von Christian Vollradt, JF 16/13

Im Morgenrot von Abendroth

Es wurde nach 1950 ein guter Brauch, daß sich Bürger und Studenten, aktive und „Alte Herren“, auf dem historischen Marktplatz einmal im Jahr an einem Sonntagvormittag zum gemeinsamen Bier trafen. Sie saßen friedlich beisammen, sprachen über Gott und die Welt. Hier wurden keine „rechtsradikalen“ Verschwörungen ausgeheckt. Doch der Stern der Universität als europäisches Kulturzentrum versank, als der marxistische Professor Abendroth aus diesem Marburg ein Zentrum linker Gesellschaftspolitik machte. Seine Studenten ließen es sich nicht nehmen, Andersdenkenden, in bürgerlichen Traditionen erzogenen, dem akademischen Geist vergangener Jahrhunderte zugewandten jungen Menschen – aber auch Erwachsenen – mit Gewalt und Zerstörung zu begegnen.

Der Alltag in der Stadt und das Leben an der Universität wurden umgestaltet. Mit der Impertinenz faschistischer Vorstellungen sollten die „Neue Zeit“ und „Neue Menschen“ kreiert werden. So wurde seither auch dieser Umtrunk bekämpft. Daß hiermit fundamentale Menschenrechte und die Meinungsfreiheit des Grundgesetzes mißachtet werden, das sind die Verantwortlichen nicht in der Lage zu erkennen. Vielleicht aufgrund ihrer Bildung? Die Probleme des Frühschoppens jedenfalls haben gewiß nicht die Bürger und Verbindungsstudenten Marburgs ausgelöst. Sie haben jedes Recht dieser Welt, sich friedlich zu einem Volksfest zusammenzusetzen.

Herbert Gassen, Maintal-Hochstadt

 

 

Zu: „Jahrzehntelang gelogen“ von Stefan Scheil, JF 16/13

Wissen versus Gewissen

Allein im Jahre 1937, lange vor dem Krieg, werden 750.000 Erschossene gezählt und ein statistischer „Schwund“ von 18 Millionen, wohl nicht zuletzt aufgrund des Holodomor. Doch das wollen viele nicht wirklich wissen. Die Russen nicht, denn deren Nationalstolz ist noch nicht angekränkelt, die Amerikaner und ihre alliierten Verbündeten nicht, denn das würde die Scheinheiligkeit ihrer Argumente entlarven, und die deutschen Gutmenschen schon gar nicht, denn ihr Festhalten an der Alleinschuld der Deutschen an allem und schon immer und ihre einzigartige Bosheit ist nicht etwa eine Art Masochismus, wie immer gesagt wird, sondern eine Zuchtrute, mit der sie auf ihre Landsleute einschlagen, so wie einst bei der Hexenjägerei, der Ketzerverfolgung – und beim Herrenmenschenwahn.

Dr. Reinhard Böhler, Lauf

 

Allianz falscher Freunde

Trotz moralischer Empörung ist es vielleicht doch zu verstehen, daß sich Roosevelt während des Krieges aus rein opportunistischen Gründen und wider besseres Wissen statt für die Wahrheit für die professionelle stalinistische Lüge entschieden hat. Doch welcher Teufel hat die USA und die westlichen Verbündeten geritten, noch Jahrzehnte später den treuesten Nato-Partner Bundesrepublik Deutschland mit einer solchen schrecklichen Anklage weiterhin allein zu lassen? So waren es am Ende nicht unsere „westlichen Freunde“, die uns offiziell von dem vermeintlichen Verbrechen des Dritten Reiches in Katyn entlastet haben. Nein, es war das Oberhaupt der die ganze Nachkriegszeit auf Konfrontaktionskurs gegen den Westen stehenden Sowjetunion Michail Gorbatschow, der endgültig im April 1991 die alleinige Verantwortung des sowjetischen NKWD für das Massaker übernahm!

Wenzel Tschepp, Böhen

 

 

Zu: „Fremdheit als Identität“ von Jens Grunwald, JF 15/13

Verdienstvolle Erinnerung

Es ist verdienstvoll, daß sich Ihr Autor des verschollenen Georgiers Grigol Robakidse annahm! Ein Verschollener, an den man sich schon aus Dankbarkeit für seine Deutschfreundlichkeit lesend erinnern sollte. Die Lebensdaten stimmen wohl nicht so wie angegeben, nach Gero von Wilpert, Lexikon der Weltliteratur, wurde Robakidse am 1. November 1884 in Svitsi geboren und starb am 21. November 1962.

Peter Götz, Stuttgart

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