© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  20/13 / 10. Mai 2013

Justizministerin fordert Staatsminister „gegen Rechts“
Wie bei Monty Python
Christian Vollradt

Gegen Rechts“ sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt: „Rock gegen Rechts“, „Löschangriff gegen Rechts“, „Recht gegen Rechts“, „Kirche gegen Rechts“, „Stricken gegen Rechts“ und „Saufen gegen Rechts“ gibt es schon. Die neueste Idee: ein Staatsminister im Kanzleramt (Besoldungsgruppe B11, rund 10.000 Euro pro Monat), der den „gesellschaftlichen Kampf gegen Rechts koordinieren“ soll.

Die Meldung stammt nicht vom 1. April, sondern ist einen Monat jünger. Ersonnen hat sie auch nicht die britische Komikertruppe Monty Python, die vor über vierzig Jahren bereits das „Ministerium für alberne Gangarten“ erfand. Nein, diesen aktuellen Vorschlag mit dem Gütesiegel „besonders irrsinnig“ machte Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP). Wie war das doch gleich: Liberale sind für den schlanken und sparsamen Staat, der sich so wenig wie möglich in die Belange der Bürger einmischt? Sie plädieren für weniger Bürokratie und mehr Autonomie, weil sie den Menschen als vernunftbegabtes Wesen einschätzen, der sich nicht „von oben“ diktieren lassen muß, was gut und richtig ist? Bleiben wir konstruktiv. Warum installiert man nicht beim Bundesgesundheitsminister (auch er ist ja von der FDP) einen „Staatssekretär gegen Wahnsinn“, dessen Aufgabe es einzig und allein ist, bei der Parteifreundin anzurufen und zu fragen: „Haben Sie noch alle Tassen im Schrank?“ Er wäre sein Geld wert.

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