© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  20/13 / 10. Mai 2013

Meldungen

Erhöhtes Lichtangebot in arktischen Regionen

BREMERHAVEN. Die arktische Meereisdecke ist seit 2002 geschrumpft, und sie ist jünger und dünner geworden. Einjährige Eisschollen sind an die Stelle von meterdickem, mehrjährigem Eis getreten. Meereisphysiker vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) haben erstmals deren Lichtdurchlässigkeit großflächig gemessen. Mit dem nicht erstaunlichen Resultat, daß dieses dünne Eis dreimal soviel Licht passieren läßt wie das ältere und dicke. Zudem nimmt das junge Eis mehr Sonnenenergie auf, wodurch das Schmelzen vorangetrieben wird. Überraschend sind Erkenntnisse über die Auswirkungen des erhöhten Lichtangebots. An den Eisunterseiten fanden die Forscher „gigantische Vorkommen“ der Alge Melosira arctica, die auf den Meeresgrund absinkt, dort den Sauerstoffgehalt erheblich vermindert und damit langfristig die Fauna der arktischen Tiefsee verändert (Senckenberg, 3-4/13). (ck)

 www.senckenberg.de

 

Kein Bildschirm im Kinderzimmer

KÖLN. Mediziner, so faßt Heike Krüger-Brand das Ergebnis eines Symposions der Ärztekammer Nordrhein zusammen, sind weiter uneins über die Folgen exzessiver Internetnutzung für Kinder und Jugendliche. Daß Medienmißbrauch die Ursache von Bewegungsstörungen, Fettsucht, Depressionen oder Aufmerksamkeitsdefiziten sei, sei zwar zu vermuten. Aber es gebe bisher keine Studien dazu, wieviel Mediengebrauch unbedenklich ist und ab er krank machen kann. Auch eine erwartete Studie der Amercian Psychiatric Association werde nicht von „Internetsucht“ handeln, sondern von einem „Störungsbild“, das besser erforscht werden müsse. Einig scheinen sich die Mediziner derzeit beim obersten Gebot der Prävention: „Kein Bildschirm oder Smartphone im Kinderzimmer!“ (Deutsches Ärzteblatt, 15/13). (ft)

 www.aerzteblatt.de

 

Mißlungene Schließung der „Eiweißlücke“

BERLIN. Im Zuge der NS-Autarkiepolitik sollte die deutsche „Eiweißlücke“ mittels Biotechnologie geschlossen werden. Zur Eiweißsynthese auf Hefebasis standen Holz, Sulfitablaugen der Zell­stoffindustrie, Stroh, Molke und Melasse zur Verfügung. Wie die Wissenschaftshistoriker Birgit Pelzer-Reith und Reinhold Reith jedoch nachweisen (Technikgeschichte, 4/12), ist der 1936 gestartete Versuch der Erzeugung synthetischer Futter- und Nahrungsmittel unter den Bedingungen der Kriegswirtschaft gescheitert. Obwohl die Eiweißsynthese 1943 als kriegsentscheidend dem Mineralölprogramm und der Kohleförderung gleichgestellt wurde, seien die Planziele bei der Herstellung von Hefeeiweiß bis 1945 „nur in Ansätzen“ erreicht worden. (ob)

 www.edition-sigma.de/TG/

 

Erkenntnis

„Eine Gesellschaft, die überleben will, muß Arbeitskräfte mobilisieren, auch wenn sie 60 oder darüber sind. Und muß zugleich der jüngeren Generation faire Bedingungen schaffen, Kinder in die Welt zu setzen und sie großzuziehen.“

Martin  Tschechne, Psychologe und Wissenschaftspublizist

 

Der Terror braucht drei Verbündete, um mächtig zu werden: Die Allesversteher, die Drumherum-steher, die Zuspätweiner.

Hans Kasper (1916–1990) Taylors Beurteilung ein Körnchen Wahrheit steckt?

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