© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  21/13 / 17. Mai 2013

Meldungen

Gefahrenpotentiale des Fracking beherrschbar?

POTSDAM. Der schlechte Ruf des Fracking (JF 11/13) ist nach Ansicht des Geoforschungszentrums GFZ dem überhasteten Schiefergas-Boom in den USA und Kanada geschuldet. Dort begann vor 15 Jahren die initiale Phase der Förderung ohne Forschung zu den Umweltrisiken. Die verstärkte Öl- und Gasausbeute habe zwar energiepolitische Vorteile gebracht, aber mit der Verseuchung von Böden und Grundwasser zugleich ökologische Pannen beschert. Die Potsdamer GFZ-Wissenschaftler zeigen sich hingegen zuversichtlich, die „Gefahrenpotentiale“ des Fracking, mit denen man sich allerdings erst seit drei Jahren befasse, in Deutschland zu minimieren. Eine sichere und umweltfreundliche Förderung sei möglich, wenn man zunächst in die Erforschung geeigneter Technologie investiere und nicht mit „billigem“ Gerät operiere (Senckenberg 1/13). (ck)

www.shale-gas-information-platform.org

 

Den grünen Lungen der Erde geht die Puste aus

LEININGEN. Wälder produzieren aus Kohlendioxid Sauerstoff. Wie die Reportage des Biologen Christian Jung ausweist (Bild der Wissenschaft, 5/13), ist diese Filterkapazität laut neueren US-Studien sogar größer als angenommen. Ozeane, Wälder, Böden und Pflanzen banden 2010 die Hälfte aller vom Menschen verursachten Emissionen: 18,3 Milliarden Tonnen CO2 gegenüber 8,8 Millionen 1960. Da der Ausstoß aber gleichzeitig um das Vierfache stieg, geraten die grünen Lungen an ihre Aufnahmegrenze. Zumal vier Millionen Hektar Regenwald jährlich allein in Südamerika verschwänden und den dortigen „Megaspeicher“ verkleinern. Immerhin stellt Jung dem deutschen Wald eine günstige Prognose: Dessen ökologisch vertretbare Bewirtschaftung werde durch „Rückbau“ in stabile Mischwälder flankiert, was Naturschutzforderungen erfülle. (dg)

www.wissenschaft.de

 

Zukunftsmetalle: Abbau nur nach Öko-Standards

WEINHEIM. Obwohl 14 mineralische Rohstoffe von der EU als „kritisch“ eingestuft wurden, halten Frank Melcher und Hildegard Wilken von der Bundesanstalt für Geowissenschaften deren Reservesituation in den „allermeisten Fällen für unbedenklich“ (Chemie in unserer Zeit, 1/13). Es gebe genug Möglichkeiten, sie aus ungenutzten Vorkommen zu gewinnen, zu substituieren oder zu recyceln. „Kritisch“ seien nur die technische Verfügbarkeit und geostrategische Risiken durch China. Dringlicher sei die Durchsetzung ökologischer Auflagen. In Afrika und Südamerika sollte der Rohstoffabbau einem „Umweltmanagement“ sowie technischen und sozialen „Mindeststandards“ unterworfen werden. (ck)

www.bgr.bund.de

 

Erkenntnis

„Ein Himbeeraroma gibt es für sechs Cent, um damit letztendlich hundert Kilo Joghurt aromatisieren zu können. Würde man echte Himbeeren einsetzen, dann würde das mit 30 Euro zu Buche schlagen.“

Armin Valet, Ernährungsexperte der Verbraucherzentrale Hamburg

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen