© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  23/13 / 31. Mai 2013

Meldungen

500.000 Jahre im Blick: Steinzeit in Tadschikistan

STUTTGART. Am Fuße des Pamir-Gebirges in Tadschikistan nahe der Ortschaft Lachuti ragt eine steile, 136 Meter hohe Lößwand über das Tal des Obi-Masor auf. In dieser fanden deutsche und russische Archäologen um Joachim Schäfer und Pjotr Sosin sagenhafte 28 Fundhorizonte aus der Altsteinzeit, was diesen Platz absolut einzigartig macht: Nirgendwo anders auf der Welt kann die menschliche Siedlungsgeschichte und kulturelle Entwicklung über eine Zeitspanne von etwa einer halben Million Jahren (es geht hier um den Zeitraum von 600.000 bis 130.000 v. Chr.) derart lückenlos studiert werden (Archäologie in Deutschland 2/2013). Zudem werfen die Funde aus Zentralasien auch ein neues Licht auf unsere Vorstellungen von der Altsteinzeit und der Eiszeit in Europa: Aufgrund der Mächtigkeit und Ungestörtheit der tadschikischen Sedimentschichten und der dadurch möglichen feinstratigraphischen Differenzierung konnten drei bisher unbekannte eurasische Klimaoptima zwischen 260.000 und 180.000 v. Chr. identifiziert werden. (wk)

 www.aid-magazin.de

 

Frühe Hochkultur im Westen Mexikos

Washington. Bislang galt unter Altamerikanisten als ausgemacht, daß sich die Kultur der Maya entweder völlig eigenständig entwickelt habe oder aber auf den zivilisatorischen Errungenschaften der Olmeken basiere, deren Zentrum bei La Venta an der Küste des Golfes von Mexico lag. Dem widersprechen jetzt allerdings die Anthropologen und Archäologen Takeshi Inomada, Daniela Triadan, Kazuo Aoyama, Victor Castillo und Hitoshi Yonenobu von der University of Arizona in Tucson. Auslöser hierfür sind ihre Erkenntnisse bei der Ausgrabung der frühen Maya-Stadt Ceibal in Guatemala (Science Magazine, 4/2013). Hier fanden sie zeremoniale Bauwerke, die bereits um 1000 v. Chr. errichtet wurden und als Vorstufe der typischen Maya-Pyramiden angesehen werden können. Das wiederum deutet auf kulturelle Einflüsse aus dem Bergland von Chiapas sowie der mexikanischen Pazifikküste hin, wo offenbar schon um 1150 v. Chr. eine hochdynamische Entwicklung stattfand, von der sowohl die Olmeken als auch die Maya profitierten. (wk)

 www.sciencemag.org

 

Erste Sätze

Der natürliche Mensch ist überzeugt, daß es eine Welt gibt und daß er diese Welt bis zu einem gewissen Grade in ihrem wahren Wesen kennt.

Hans Driesch: Der Mensch und die Welt, Leipzig 1928

 

Historisches Kalenderblatt

3. Juni 1953: In Bonn setzen Bundeskanzler Konrad Adenauer und der US-amerikanische Hohe Kommissar in Deutschland, James Bryant Conant, ein bereits 1923 geschlossenes deutsch-amerikanisches Freundschaftsabkommen wieder in Kraft.

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