© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  24/13 / 07. Juni 2013

Meldungen

Sozialsenator Czaja streitet Kontakte ab

Berlin. Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) hat die von der JUNGEN FREIHEIT berichteten (JF 23/13) früheren Kontakte ins rechte Milieu vor dem Berliner Abgeordnetenhaus bestritten. Czaja sagte in der vergangenen Woche, er habe davon selbst zum ersten Mal aus der Zeitung erfahren. Dies entspricht nach JF-Informationen nicht der Wahrheit. Konkret geht es um Czajas Teilnahme am „Dienstagsgespräch“ des Unternehmers Hans-Ulrich Pieper 1995, bei der Pieper Czaja als hoffnungsvollen Nachwuchspolitiker vorstellte und zu dessen finanzieller Unterstützung im Wahlkampf aufrief. Mit der monatlichen Veranstaltung bemühte sich Pieper um die Vernetzung des Milieus rechts der CDU. Auf die Frage des Piraten-Abgeordneten Oliver Höfinghoff nach seinen Kontakten zu Pieper sagte Czaja: „Ich habe das erste Mal in der Zeitung erfahren, daß ich den Herrn kennen soll. Ich kenne den nicht.“ Dagegen bestätigte Pieper der JF Czajas Anwesenheit bei den Dienstagsgesprächen: „Er war mehrmals da. Daran kann ich mich gut erinnern. Wir haben Geld zur Unterstützung seines Wahlkampfes gesammelt. Offenbar leidet er unter schweren Erinnerungslücken.“ Zudem liegen der JF die Aussagen von mehreren Teilnehmern der Runde vor, die ebenfalls Czajas Anwesenheit bestätigen. Mit Blick auf frühere Kontakte Czajas zur Burschenschaft Gothia, sagte eine Sprecherin des Senators dem Tagesspiegel, Czaja sei als Mitglied der Jungen Union einst tatsächlich im Gothia-Haus gewesen. Eine Nähe zur Burschenschaft habe aber nie bestanden. (krk)

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen