© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  24/13 / 07. Juni 2013

Meldungen

„Der Euro ist kein Naturgesetz“

DÜSSELDORF. Der keynesianisch orientierte Ökonom Heiner Flassbeck (JF 22/13) glaubt nicht mehr daran, daß der Euro in fünf Jahren noch in der jetzigen Form existieren wird. „Das Grundproblem ist das Auseinanderlaufen der Wettbewerbsfähigkeit innerhalb der Euro-Zone. Solange die Lücke zwischen Deutschland und dem Süden, aber auch Frankreich so groß ist, gibt es keine Chance, diese Währungsunion zu retten“, erklärte der frühere Chefökonom der UN-Handelsorganisation Unctad im Handelsblatt. Die verordnete Sparpolitik verschärfe die Rezession: „Wenn alle versuchen zu sparen, bricht die Wirtschaft zusammen.“ In Deutschland sparten Haushalte, Staat und Unternehmen, doch „wenn auf der einen Seite gespart wird, muß sich jemand auf der anderen Seite verschulden. In den vergangenen zehn Jahren haben sich die anderen europäischen Länder bei uns verschuldet. Doch dieses Modell ist jetzt gescheitert“, meinte Flassbeck. Sollte die Wirtschaft tiefer in die Krise rutschen, gefährde dies die Demokratie. „Der Euro ist nicht unumkehrbar. Wer anderes behauptet, redet Unsinn. Der Euro ist kein Naturgesetz. Wenn er nicht funktioniert, verschwindet er wieder. Es muß möglich sein, offen darüber zu reden.“ (fis)

www.flassbeck-economics.de

 

Neue CO2-Grenzwerte gefährden Autoindustrie

MÜNCHEN. Die geplante Verschärfung der CO2-Grenzwerte für Pkw gefährdet die deutsche Autoindustrie, die 16 Prozent des Exports stellt. Der EU-Vorstoß diene „eher dem Schutz der kriselnden französischen und italienischen Automobilindustrie“, warnte der Chef des Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, in der Wirtschaftswoche. „Die deutschen Hersteller haben sich auf Premiumautos mit hohem Komfort, überdurchschnittlicher Größe und überdurchschnittlicher Leistung spezialisiert“, so Sinn. Das Ziel, den Flottenverbrauch zu senken, lasse sich aber nur realisieren, „wenn man eine Menge Kleinstautos produziert“. Auch umweltpolitisch bringe es nichts, denn das eingesparte Öl, das dann nicht in Europa verbrannt werde, würde dann anderswohin geliefert und dort verbrannt. (fis)

cesifo-group.de

 

Zahl der Woche

5,88 Millionen Haushalte in den USA haben ein Vermögen von mehr als einer Million Dollar. Es folgen Japan (1,46 Millionen), China (1,3 Millionen), Großbritannien (509.000), die Schweiz (395.000) und Kanada (373.000). Deutschland liegt mit 362.000 nur auf Rang 7. (Quelle: www.bcgperspectives.com)

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