© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  28/13 / 05. Juli 2013

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Ist Merkel alternativlos?“, JF 27/13

Merkel ist der härteste Gegner

Ihre Unterstützung der AfD kann ich nur begrüßen. Es ist zu hoffen, daß sie möglichst viele Wählerstimmen erhält und zumindest als echte Opposition in den Bundestag einzieht – als einzige Partei, die den Finger in unsere tiefste Wunde legt. Allerdings hat sie mit Merkel den härtesten aller Gegner. Für sie zählt ausschließlich die eigene Macht.

Bernd Lucke macht es richtig, daß er die anderen Trümmerfelder Merkels ausspart. Ein Stopp der „Euro-Rettung“ hat absoluten Vorrang. Erst wenn das geschafft ist und Deutschland wieder auf sicheren Füßen steht, können die anderen Fehlentwicklungen angegangen werden. Wer „Mutti Merkel“ wählt, weil er sich unter ihren Fittichen sicher fühlt, hat noch immer nicht begriffen, welchen Schaden diese Frau uns bereits zugefügt hat und noch zufügen wird.

Christian Bartsch, Dieburg

 

 

Zu: „Es ist unsere Wahl“ von Dieter Stein, JF 27/13

Wieder mal ein Kampf um Rom

Die Wahlverweigerer der vergangenen Wahlperioden, eine entscheidende Stimmenmacht, sollten bedenken, daß es für Deutschland sehr wohl eine Alternative gibt. Die von unseren Politikern getroffenen Beschlüsse werden uns als „alternativlos“ vorgebetet und es heißt jedesmal, wir seien „auf dem richtigen Weg“. Damit soll jeglicher Einwand abgeblockt werden. Doch kaum eine Entscheidung ist alternativlos, wie uns der alte Spruch sagt: „Viele Wege führen nach Rom.“ Jeder hat im kommenden Herbst die Wahl.

Bis dahin aber dürfen wir uns vom Ausland als Nazis beschimpfen lassen, was unsere Presse genüßlich weiterverbreitet. Die Moralkeule wird zu jeder Zeit, auch von unseren eigenen Leuten, gegen alles Deutsche geschwungen. Allen voran die „Antifa“ mit ihrer Losung „Deutschland verrecke!“ Nicht zu vergessen die Grünen mit ihrem Spitzenkandidaten Jürgen Trittin. Diese geben sich den Hauch von seriösem Handeln, wenn sie dem Bürger auflisten, womit er nach der Wahl rechnen müsse. Dabei werden in einer Neiddebatte nur die Superreichen vorgeführt, die geschröpft werden sollen. Doch wo hört der Reiche auf, und wo fängt der gut verdienende Facharbeiter an? Letztendlich werden alle geschröpft, nur um die schlecht geführten Banken, das schlecht regierte Südeuropa und den Moloch EU zu retten. Das kann nicht die Aufgabe der arbeitenden Bevölkerung Deutschlands sein.

Jürgen Schultz, Soest

 

Keine Alternative für Deutschland

Aus meiner Sicht ist die „Alternative für Deutschland“ leider keine Alternative für Deutschland. Schon beim Thema Integrationspolitik wird sie wohl in den verbleibenden drei Monaten von den muttihörigen Medien gnadenlos in die rechte Schmuddelecke geschrieben werden. Und in den Fragen Bildung und Familie sind im Parteiprogramm nur Allgemeinplätze zu finden, austauschbar mit den Programmen anderer Parteien.

Doch es gibt noch einen substantielleren Kritikpunkt: Während die Redlichkeit der meisten Wissenschaftler für mich außer Frage steht, sehe ich die AfD aktuell zu einem Sammelbecken derer verkommen, die in der Vergangenheit maßgeblich die Euro-Politik der letzten Jahre mitgetragen haben. In der Region Nordhessen beispielsweise sind es ehemalige CDU-Mandatsträger, die mich für dieselbe Argumentation noch Mitte der Neunziger als rechtsradikal verunglimpft haben. Oder der Alheimer FDPler Paulus, der das Handtuch schon wieder geschmissen hat, weil er keinen erfolgversprechenden Listenplatz ergattern konnte. So gibt es derzeit viele, die nur um Posten und nicht um die Sache streiten. Nein danke!

Gerhard Apfelbach, Kassel

 

 

Zu: „Beliebigkeit ersetzt Bekenntnis“ von Gernot Facius, JF 27/13

Desorientierung anno 1934

Die „Orientierungshilfe“ der EKD erinnert mich an das mahnende Barmer Bekenntnis von 1934, wo es in These 3 heißt: „Wir verwerfen die falsche Lehre, als dürfe die Kirche die Gestalt der Botschaft und ihrer Ordnung ihrem Belieben oder Wechsel der jeweils herrschenden Weltanschauung und politischen Überzeugung überlassen.“

Martin Hausdorf, Heidelberg

 

 

Zu: „‘Teil der Schöpfung’“ von Thorsten Thaler, JF 26/13

Als was Gott den Menschen schuf

Mit ihrem Entschluß, die Unterscheidung zwischen der Trauung (für heterosexuelle Paare) und der Segnung (für Schwule) aufzuheben, wirft die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau nicht zuletzt eine der grundlegenden Aussagen evangelischer Schöpfungs- und damit auch Ehetheologie über den Haufen: Gott schuf den Menschen als Mann und Frau (1. Mose 1,27), nicht als Mann und Mann oder Frau und Frau.

Edelbert Breu, Lauterhofen

 

 

Zum Schwerpunktthema: „Freund hört mit“, JF 26/13

Immanente menschliche Anlage

Zwar ist dem Menschen als Spezies der Wunsch immanent, alles, was technisch möglich ist, irgendwann, auch unter Ausblendung moralischer und ethischer Werte, durchzuführen. Dennoch rechtfertigt dies nicht diese umfassende Spionage. Die Errichtung der gigantischen Datensammel- und Auswerteeinrichtungen in der Nähe von Salt Lake City geht in die Richtung „Gottspieler“, wie Roland Baader es vermutlich bezeichnet hätte. Es bleibt zu hoffen, daß die NSA-Gewaltigen an ihrer ungeheuren Datenmenge irgendwann ersticken – das sollte man mal als Karikatur darstellen! – oder daß geniale Hacker aus den Reihen der „Bauernstaaten“ auf dem weltweiten Schachbrett diese virtuelle Kreatur einstens zum Absturz bringen.

Matthias W. Moritz,  Bergisch Gladbach

 

 

Zu: „‘Das Ende unserer Verfassungsordnung’“, im Gespräch mit Gunnar Beck, JF 26/13

Haftung bis zum Höllenportal

Euro-Kritiker, die bereits zur Bundestagswahl 1998 Bolko Hoffmanns „Initiative Pro D-Mark“ ihre Stimme gaben, hatten über den Euro kaum Illusionen; auch angesichts der Warnungen des überzeugten Europäers Ralf Dahrendorf, dessen Befürchtungen heute Realität sind. Doch Gunnar Becks Prognosen über die Folgen des Euro für die Zukunft unseres Gemeinwesens eröffnen eine neue Dimension, die unweigerlich Dante Ali­ghieris Höllenportal in Erinnerung ruft: „Durch mich geht man hinein zum ewigen Schmerze, durch mich geht man zum verlornen Volke. (…) Die ihr hier eintretet, lasset alle Hoffnung fahren.“

Stephan Wupper, München

 

 

Zu: „Jagdszenen aus der Provinz“ von Henning Hoffgaard, JF 26/13

Der Kampf müßte weiter gehen

Im einseitig geführten „Kampf gegen Rechts“ ist offenbar jedes Mittel recht, auch wenn die vom Grundgesetz garantierten Freiheiten des einzelnen massiv eingeschränkt werden. Gern tut man sich hierbei – wie Karben beispielhaft demonstriert – mit demokratiefeindlichen Linksextremisten zusammen. Wo bleiben eigentlich der Kampf gegen Links, der Kampf gegen Ausländergewalt und der Kampf gegen Islamismus?

Michael Roediger, Düsseldorf

 

Nichts Unrechtes getan

Der Fall Andreas Lichert macht betroffen und man schämt sich als Christ für das fast unglaubliche, häßliche Verhalten einer Partei, die sich „christlich“ nennt!

Der sympathische junge Mann hat nichts Unrechtes oder Ungesetzliches getan. Er wird öffentlich angegangen, weil er politisch anders denkt und jungen Menschen ein tabufreies, modernes politisches Diskussionsforum bietet. Wenn so etwas in Deutschland nicht mehr möglich ist, wenn neuerdings subventionierte Protestierer gegen alle Rechten (rechts von der Mitte) vorgehen dürfen, sollten die hierfür verantwortlichen Drahtzieher das Wort Meinungsfreiheit nicht mehr in den Mund nehmen!

Die für solche Kampagnen mitverantwortlichen Politiker mißachten die alternativlosen Bestandteile eines demokratischen Rechtsstaates – politische Toleranz, Demokratie und Meinungsfreiheit –, was sie aber nicht hindert, bei ihren Auslandsreisen und Sonntagsreden in anderen Ländern kühn jene demokratischen Errungenschaften anzumahnen, die sie den Bürgern im eigenen Land immer häufiger verwehren.

Wolfgang Röckelein, Eching

 

 

Zur Meldung: „‘5.000 One-way Tickets’ für Erdogan-Anhänger“, JF 26/13

Bedrohliche Religionsfreiheit

Prinzipiell dürften Religionen, die Kritiker oder Abtrünnige bis hin zum Tode bedrohen, bei uns gar nicht zugelassen sein. Religionsfreiheit wäre hier ein zu vernachlässigender Wert, schließlich würden kleine Sekten in so einem Fall bestimmt verboten werden. Und Fremde, die sich für was Besseres halten, die meinen, daß wir Einheimischen alle in die Hölle kommen, und die unsere Frauen als „Schlampen“ ansehen, sollten wir hier gar nicht erst willkommen heißen. Wir wollen doch nicht zurück ins Mittelalter, sondern auf den Errungenschaften der Aufklärung bestehen.

Wolfgang Richter, Staudernheim

 

 

Zu: „Wir haben allen Grund dazu“ von Georg Meinecke, JF 26/13

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Dieser herausragende Beitrag über den deutschen Patriotismus sollte vor allem unserer Jugend nahegebracht werden und Aufnahme in den schulischen Lehrstoff finden. Mir ist bewußt, daß dieser Gedankengang eine recht utopische Vorstellung ist und dessen Umsetzung tiefgreifende Reformen in unserer jetzigen Gesellschaft erfordert. Die Hoffnung stirbt jedoch zuletzt!

Manfred Bez, Bad Frankenhausen

 

Das Rückgrat wieder einsetzen

Auf diesen Artikel habe ich schon lange gewartet. Nicht nur, daß die Dinge offen beim Namen genannt werden und nicht hinter vorgehaltener Hand, es ist auch ein Aufruf an all jene, die noch nicht der verordneten Umerziehung durch die „Siegermächte“ zum Opfer gefallen sind, also die Alten, die heute zwischen siebzig und achtzig Jahre alt sind. Die Alten sind aufgerufen, ihren heranwachsenden Enkeln beizubringen, was sie nicht in der Schule von konditionierten Lehrern in Geschichte lernen, wenn sie überhaupt

Geschichtsunterricht haben.

Die deutsche Geschichte läßt sich nicht auf einen Beginn im Jahr 1933 reduzieren, davor liegen 1.000 Jahre, die nicht verschwiegen werden dürfen. Die Alten haben die Verantwortung, der nachwachsenden Generation wieder das Rückgrat einzuziehen, das man deren Eltern mit großem Erfolg versucht hat, herauszuoperieren. Dazu haben wir Alten aber leider nicht mehr so viel Zeit!

Rudolf Zumann, Nieder-Olm

 

 

Zum Leserbrief: „Wer geht als nächstes baden?“ von Volker Wittmann, JF 26/13

Schuld am Einbruch sind andere

Leser Wittmann gehört anscheinend zu den vielen Leichtgläubigen, die auf die

Behauptung weltweiter Erwärmung hereingefallen sind. Die von ihm zitierte Münchner Rückversicherung mag mit ihrer Aufstellung über die zunehmende Zahl von Natureinbrüchen richtigliegen, die Ursachen dafür sind aber vor allem in der Umweltzerstörung (Flußbegradigungen, unaufhörlicher Flächenfraß, Vermaisung weiter Anbauflächen zwecks Biogas-Gewinnung usw.) zu suchen und keineswegs auf das klimakirchliche Dogma der „Erderwärmung“ zurückzuführen.

Heinrich Jenny, München

 

 

Zu: „Karlsruher Kapriolen“ von Michael Paulwitz, JF 25/13

Wahl ohne Volksbefragung

Es war einmal eine Zeit, in der war das Bundesverfassungsgericht im Volk hoch geachtet und von Parteien und Lobbyisten eher gefürchtet. Denn dieses Gericht fällte seine Urteile streng im Geiste des Grundgesetzes, und diese Urteile waren nachvollziehbar. Wie konnte sich das ändern?

Die Auswahl der Richter erfolgt durch die Parteien und das mußte langfristig seine Auswirkungen haben. Die Parteien herrschen aber auch über die vierte Gewalt im Staate, die Medien, insbesondere durch das öffentlich-rechtliche Fernsehen. Sie haben sich den Staat zur Beute gemacht und sich gleichzeitig vom Willen des Volkes immer mehr entfernt. Es ist also folgerichtig, daß die Demokratie stirbt, unabhängig von der Europäischen Union.

Die einzige Rettung läge in Volksbefragungen. Doch diese fürchten, trotz aller Lippenbekenntnisse, die etablierten Parteien wie der Teufel das Weihwasser. Kaum Hoffnung also auf eine demokratische Zukunft, wie sie dem Volke vorgegaukelt wird, damit es seine Stimme abgibt und der Schein von Demokratie gewahrt bleibt.

Dr. Edgar Umlauf, Garching

 

 

Zu: „Genderpolitischer Neusprech“ von Ellen Kositza, JF 25/13

Anders in Deutschland

Den unermüdlichen Kämpferinnen für die Total-Genderisierung des Deutschen sei gesagt, daß das Englische die ursprünglich wie im Deutschen vorhandene grammatische Genusunterscheidung in natürlicher, ungesteuerter Entwicklung bis auf wenige Reste (actor – actress, steward – stewardess u.a.) nahezu aufgegeben hat zugunsten der männlichen Form. So heißt es im modernen Englisch teacher für „Lehrer“ wie für „Lehrerin“, player für „Spieler“ wie für „Spielerin“ usw. Keinen stört es, das Englische wird damit als praktisch empfunden. Anders in Deutschland, wo bornierte Feministinnen daran arbeiten, das Rad der natürlichen Sprachentwicklung zurückzudrehen und nicht einmal das generische Maskulinum im Plural zuzulassen. Die gewaltsame Installierung dieses angeblich für die Gleichstellung der Geschlechter notwendigen Neusprech spricht jedem natürlichen Sprachgebrauch hohn.

Dr. Erich Seidelmann, Freiburg

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