© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  32/13 / 02. August 2013

Haltungsnote
Schwarz statt Jesus
Thorsten Brückner

Das schwarze Amerika tobt. Nach dem Freispruch für den Nachbarschaftswächter George Zimmerman in Florida, dem fälschlicherweise vorgeworfen worden war, einen 17jährigen Schwarzen aus rassistischen Beweggründen angegriffen und erschossen zu haben, nutzen Repräsentanten der „Black Community“ wie die beiden Reverends Al Sharpton und Jesse Jackson die Gunst der Stunde, um ihrem Haß auf das weiße Amerika freien Lauf zu lassen. Auch 50 Jahre nach dem Ende der Rassentrennung, dem ersten schwarzen Präsidenten im Amt und einem schwarzen Justizminister sieht sich eine große Mehrheit der Afroamerikaner noch immer als kollektives Opfer weißer Unterdrückung.

Erstmals regt sich nun innerhalb der „Black Community“ Widerstand gegen diese Sichtweise. Nur wenige Tage, bevor Präsident Obama vor die Kameras trat, um für Verständnis für die historischen Befindlichkeiten der Schwarzen zu werben, und sich selbst mit dem angeblichen Opfer Trayvon Martin verglich, las der schwarze Pastor James Manning seiner mehrheitlich schwarzen Gemeinde gehörig die Leviten.

In der Predigt, die inzwischen auf Youtube in den ganzen USA für Furore sorgt, klagt er die Black Community an. „Ihr seht die Welt nicht durch die Augen von Jesus, sondern durch eure schwarzen Augen“, und ergänzte: „Ihr seid schwarz, bevor ihr Christen seid.“ Wie sie wohl reagieren würden, fragte er seine New Yorker Gemeinde sichtlich aufgebracht, wenn sie in einem Fahrstuhl einem 17jährigen Schwarzen mit Kapuzenpulli begegnen würden, „die dafür bekannt sind, zu morden und zu vergewaltigen“. Zimmerman habe sich nur gegen einen solchen Jungen, der zudem unter Drogen stand, verteidigt. „Aber das werdet ihr nie so sehen“, schrie er seine Gemeinde an, „weil ihr schwarz seid. Euer Schwarzsein ist euch mehr wert als eure Religion.“

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