© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  34/13 / 16. August 2013

Meldungen

8. Mai: NRW-Grüne fordern Feiertag

BIELEFELD. Die Grünen in Nordrhein-Westfalen haben gefordert, den 8. Mai einmalig zum Feiertag zu erklären. „Ich halte den 8. Mai 2015 als Tag der Befreiung vom Faschismus für ein Datum, an dem es zu gedenken lohnt“, sagte Landeschef Sven Lehmann der Neuen Westfälischen. Er trat damit einem Vorschlag der evangelischen Kirche entgegen, den 500. Jahrestag der Reformation am 31. Oktober 2017 zum Feiertag zu machen. Lehmann betonte, angesichts „rechter Stimmungen“ biete der 8. Mai eine gute Gelegenheit, kollektiv an das Ende der nationalsozialistischen Herrschaft zu erinnern. Der Tag könne als weltanschaulich neutraler Feiertag aufgenommen werden. (ho)

 

Hessen: Pfarrer segnet homosexuelles Paar

Darmstadt. In Hessen ist erstmals in Deutschland ein homosexuelles Paar kirchlich getraut worden. In Seligenstadt bei Frankfurt am Main erhielten die beiden schwulen Männer am Sonnabend den Segen der evangelischen Kirche. „Jeder Schritt in Richtung Normalität ist für Homosexuelle ein richtiger Schritt“, begründete der Sprecher der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Stephan Krebs, die Entscheidung laut der Nachrichtenagentur dpa. Die Bibel spreche sich zwar in einzelnen Passagen des Alten und Neuen Testaments klar gegen Homosexualität aus, doch sei das Wort Gottes zu einer bestimmten Zeit entstanden und daher nicht mehr uneingeschränkt gültig, interpretierte Krebs. Er sei davon überzeugt, daß sich Jesus heutzutage für gleichgeschlechtliche Paare einsetzen würde, wenn diese „Verantwortung übernehmen und auf Dauer beieinander sein wollen“. Erst im Juni hatte die Synode der Kirche die Segnung homosexueller Paare mit der traditionellen Trauung von Mann und Frau weitgehend gleichgestellt, da Homosexualität als Teil der Schöpfung gesehen werden könne. (krk)

 

Gewalt: „Polizei braucht mehr Schutz“

BERLIN. Der hessische Innenminister Boris Rhein (CDU) hat einen besseren Schutz von Polizisten gefordert. „Die Beamten, die täglich ihre Gesundheit für das Allgemeinwohl aufs Spiel setzen, brauchen mehr Schutz. Die zunehmende Eskalation der Gewalt muß für die Täter besondere Konsequenzen nach sich ziehen“, sagte Rhein der Welt. Eine Möglichkeit sei ein spezieller „Schutzparagraphf“ für Polizisten im Strafgesetzbuch. Hintergrund ist die gestiegene Gewalt gegen Polizisten. Wie die Welt am Sonntag berichtete, geht aus einem internen Lagebild des Bundeskriminalamts hervor, daß die Zahl gewalttätiger Übergriffe auf Polizisten im vergangenen Jahr um 9,9 Prozent gestiegen ist. Betroffen davon waren 60.294 Beamte. Die meisten Angriffe gab es in Berlin. Dort kamen 95,3 erfaßte Fälle auf 100.000 Einwohner. Es folgten die Stadtstaaten Bremen (75,6 Fälle) und Hamburg (75,2 Fälle). (krk)

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