© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  34/13 / 16. August 2013

Meldungen

Ungarn zahlt Kredite vorzeitig zurück

BUDAPEST. Ungarn hat all seine ausstehenden Kredite an den Internationalen Währungsfonds vorzeitig zurückgezahlt. Mit der letzten Tranche, die erst im dritten Quartal 2014 fällig geworden wäre, sind Ungarns Schulden von insgesamt 2,15 Milliarden Euro gegenüber dem Währungsfonds getilgt. Der Kredit war 2008 von der sozialistischen Vorgängerregierung aufgenommen worden, um nach dem Ausbruch der Wirtschaftskrise einen Staatsbankrott zu verhindern. Im Juli kündigte Ungarns Notenbankchef György Matolcsy die Schließung des IWF-Büros in Budapest an. Die Regierung von Premierminister Viktor Orbán geißelt seit längerem den Einfluß von IWF und EU auf die ungarische Politik. Beide Institutionen hatten Ungarn für die Verabschiedung einer „rechtstaatlich bedenklichen“ Verfassung scharf kritisiert. (tb)

 

Argentinien: Schlappe für Präsidentin Kirchner

BUENOS AIRES. Bei den Vorwahlen zur argentinischen Parlamentswahl im Oktober hat die Partei von Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner einen herben Rückschlag erlitten. So lag in der Provinz Buenos Aires der Kandidat der Erneuerungsfront, Sergio Massa, deutlich vor Kirchners „Front für den Sieg“. Sollten die Parlamentswahlen im Herbst den noch relativ unverbindlichen Stimmungstest bestätigen, wären auch Kirchners Pläne, sich mit einer Verfassungsänderung eine dritte Amtszeit über 2015 hinaus zu sichern, Makulatur. Massas „Frente Renovador“ ist eine Reformbewegung innerhalb des Peronismus, in dem auch Kirchner ihre ideologischen Wurzeln hat. „So sind die Dinge in Argentinien, sie ändern sich schnell“, machte Kirchner ihren Anhängern Mut. (tb)

 

Madrid/London: Zwist um Gibraltar eskaliert

GIBRALTAR. Der Konflikt zwischen Großbritannien und Spanien über das britische Überseegebiet Gibraltar spitzt sich weiter zu. Nachdem Spanien am Wochenende seine Grenzkontrollen verstärkt hat, mußten britische Bürger bei der Einreise lange Wartezeiten in Kauf nehmen. „Mein Mann und ich mußten aus dem Auto aussteigen, während Kontrolleure es inspizierten, sagte eine Britin nach ihrer Wiedereinreise aus Spanien der BBC. Früher habe es nie solche Probleme gegeben. Spanien begründet die Verschärfung damit, härter gegen Schmuggler vorzugehen. Madrid hat angekündigt, den Fall dem UN-Sicherheitsrat vorlegen zu wollen und dort die Unterstützung Argentiniens zu suchen, das mit dem Vereinigten Königreich über die Falklandinseln im Streit liegt. Großbritannien drängt derweil die EU zu rechtlichen Schritten gegen Spanien und fordert ein sofortiges Ende der strikten Kontrollen. (tb)

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