© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  34/13 / 16. August 2013

Meldungen

Niedrigzinsen: Politik für Schuldner und Banken

OLDENBURG. Der Ökonom Christoph Bruns hält die Deutschen für die größten Leidtragenden der anhaltenden Niedrigzinspolitik der Notenbanken. Dieser Kurs der finanziellen Repression laufe auf die Enteignung der Sparer hinaus. Die Postbank beziffert den Verlust im laufenden Jahr auf 14 Milliarden Euro (JF 33/13). Dennoch komme es nicht zu einer Änderung des deutschen Anlageverhaltens: „Wie die Lämmer lassen die Einlagen besitzenden Bundesbürger ihr Erspartes zur hoheitlichen Schlachtbank führen“, schrieb der Inhaber der Oldenburger Fondsgesellschaft Loys im Handelsblatt. „Profiteure des Szenarios sind wunschgemäß zum einen die Banken, dann zum anderen die Gruppe aller Schuldner und schließlich Anleger in Sachwertanlagen wie zum Beispiel Immobilien- und Unternehmensbeteiligungen“, so Bruns. Doch das deutsche Steuersystem bevorzuge Nominalzinsanlagen gegenüber dynamischen Sachwertanlagen. Dies erkläre auch, warum sich die Mehrzahl der Dax-Aktien in ausländischen Händen befinde. (fis)

www.loys.de

 

Euro-Krise: Griechenland braucht neue Milliarden

BERLIN. Als Reaktion auf die harsche Kritik deutscher Ökonomen an der Euro-Politik hat eine Gruppe um den Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, einen „Aufruf zur Unterstützung des Anleihekaufprogramms OMT der Europäischen Zentralbank“ initiiert. „Wir halten diese Angriffe für inhaltlich falsch, in ihrer Absicht fehlgeleitet und schädlich für Europa und die Weltwirtschaft“, heißt es darin. Über 200 Unterstützer fanden sich, aber nur wenige Deutsche. Barry Eichengreen, der mit unterschrieben hat, glaubt aber nicht, daß das OMT-Programm ausreicht. Ein Teil der Milliardenhilfen sei schon verloren: „Es ist offensichtlich, daß Griechenland weitere Hilfe braucht und auch die öffentlichen Gläubiger auf Geld verzichten müssen“, erklärte der US-Ökonom in der Wirtschaftswoche. „Auch die Troika hat Fehler gemacht. Ihre Wirtschaftsprognose war viel zu optimistisch und hat falsche Erwartungen geweckt.“ (fis)

berlinoeconomicus.diw.de

 

Zahl der Woche

Mit 16.590 Euro pro Auto erzielte Porsche im ersten Halbjahr 2013 den höchsten Betriebsgewinn aller Fahrzeughersteller. Audi verdiente im Schnitt 3.821 Euro, BMW 3.495, Mercedes 2.012 und VW 629. Toyota war mit 1.801 Euro erfolgreichster Massenhersteller der Welt. (Quelle: www.uni-due.de/car/)

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