© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  34/13 / 16. August 2013

Meldungen

Alte Zeugnisse für den Glauben an das Jenseits

Durham. Auf dem wildzerklüfteten und ausgedehnten Cumberland-Plateau in Tennessee fand ein US-Archäologenteam um Jan Simek und Sarah Sherwood mit Hilfe ausgefeilter technischer Methoden die älteste und zugleich auch umfangreichste Ansammlung präkolumbischer Kunst in den USA (Antiquity, 2/2013). Zwischen 4000 und 1000 v. Chr. hatten Steinzeitmenschen hier 94 über die Landschaft verteilte Ritzbilder und Felsmalereien geschaffen, die beweisen, daß die frühen Ureinwohner Nordamerikas an ein dreigeteiltes Universum glaubten. Dabei finden sich die Motive aus der „Oberwelt“, wo die verschiedensten Naturgötter residieren, ausschließlich an sonnigen Südwänden, wohingegen in den schattigen Schluchten die Abbildungen gewöhnlicher Lebewesen der „Mittelwelt“ dominieren. Und in den Höhlen bildeten die Künstler dann all das ab, was sie über die „Unterwelt“ zu wissen glaubten. So gingen sie wie die Menschen anderer Kulturen auch davon aus, daß es Wesen gebe, welche die Toten im Jenseits begleiten. (wk)

www.antiquity.ac.uk

 

Jungsteinzeiliche Hobbits auf indonesischer Insel

San Francisco. Auf der indonesischen Insel Flores lebten vor 18.000 Jahren merkwürdige kleinwüchsige Menschen, welche in Anlehnung an eine ganz ähnlich aussehende Spezies im Fantasyfilm „Der Herr der Ringe“ als „Hobbits“ bezeichnet werden. Bisher herrschte in der Wissenschaft allerdings Uneinigkeit darüber, ob es sich beim sogenannten Homo floresiensis tatsächlich um eine eigenständige Form des Frühmenschen oder nur um eine Population irgendwie „geschrumpfter“ Vertreter des Homo sapiens gehandelt hat – vielleicht hervorgebracht durch Mangelerscheinungen oder Inzucht. Jetzt vermeldet das Onlinejournal PLOS One, daß eine Forschergruppe um Katerina Harvati (Universität Tübingen), Karen Baab (Story Brook University) und Kieran McNulty (University of Minnesota) mit Hilfe von 3-D-Schädeluntersuchungen nachgewiesen habe, daß die steinzeitlichen „Hobbits“ offenkundig keine degenerierten Neuzeitmenschen gewesen seien, sondern eine eigenständige, auf Flores „verzwergte“ Weiterentwicklung des Homo erectus. (wk)

www.plosone.org

 

Erste Sätze

Die Wissenschaft der deutschen Sprache entsprang im Zeitalter der vaterländischen Wiedergeburt aus den Lebensbächen der Romantik.

Konrad Burdach: Berliner Akademieschriften (1902-1935), Leipzig 1985

 

Historisches Kalenderblatt

20. August 1923: Mit zunehmendem Tempo setzt sich die Inflation im Deutschen Reich fort. Der US-Dollar ist 4,2 Millionen Mark wert. Der Brotpreis ist auf 200.000 Mark (pro Laib) gestiegen. Bereits am 23. August steht der Dollarkurs bei 5,08 Millionen Mark.

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