© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  37/13 / 06. September 2013

Meldungen

Marokkanische Schule stößt auf Kritik

ANTWERPEN. Zu Schuljahresbeginn eröffnete im Antwerpener Stadtteil Borgerhout die erste marokkanische Schule. 70 Kinder werden dort in drei Kindergartengruppen und einer ersten Klasse betreut und unterrichtet. 80 Prozent der Schüler sind marokkanischer Herkuft, von Flamen wird die Schule nicht besucht. Die neugegründete „Iqra“-Schule will die Elternhäuser und den kulturellen Hintergrund der Kinder besonders würdigen, daher ist Niederländisch nur während der Unterrichtsstunden Pflicht. Der Leiter der Schule, Mohammed Chakkar, benennt die bislang unzureichende Integration als Hauptgrund für die Schulerrichtung. Demgegenüber betont der Vlaams Belang, daß Apartheid und Segregation unter den Schülern damit erst recht kultiviert würden. Zudem verweist die Partei auf die gerade erfolgte Schließung der islamischen Ibn-Ghaldoun-Schule in Rotterdam wegen der dort herrschenden Mißstände (JF 30/13). (mb)

 

Polen: Disput um Verteidigungsfähigkeit

DANZIG. Anläßlich des Gedenkens zum 74. Jahrestag des Kriegsausbruchs hat Premier Donald Tusk betont, daß Polen die Lektion aus dem verlorenen Krieg gelernt habe. Polen sei heute in einer besseren inneren Verfassung und politischen Situation als 1939 und habe mit der Nato einen verläßlichen Partner. Die polnischen Streitkräfte würden mit dem Modernisierungsprogramm „Polnische Hauer“ in die Lage versetzt, „auch unter den allerschwersten Bedingungen mit modernstem Gerät“ das Land zu verteidigen, sagte Tusk bei einer Feierstunde auf der Danziger Westerplatte. Kritik kam vom früheren Vize-Außenminister Krzysztof Szczerski (PiS). „Unter den heutigen Bedingungen wäre die Armee, anders als 1939, zu keiner irgendwie gearteten Territorialverteidigung in der Lage“, sagte der oppositionelle Sejmabgeordnete der Zeitung Nasz Dziennik. Die Einschnitte im Haushalt beträfen vor allem die Armee. Angesichts einer möglichen „Bedrohung aus dem Osten“ sei die Situation „nicht so rosig, wie es der Premier will“. Ein Investitionsprogramm für das Militär im Umfang von 30,5 Milliarden Euro bis 2022 wurde im Juni vorgestellt, aber bereits gekürzt. (ru)

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