© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  38/13 / 13. September 2013

„Die Hauptsache ist die Währung“
Hankel-Vortrag in Berlin: Lebhafte Debatte über den Euro und Wege aus der Finanzkrise
Jörg Fischer

Bundestagswahl 2013 – Wann platzt die Euro-Bombe?“ – diese Frage sollte der Währungsexperte Wilhelm Hankel am Montag in der Berliner Bibliothek des Konservatismus (FKBF) beantworten. Doch als seriöser Volkswirt stellte er nur Trends dar. Nach zweieinhalb Stunden lebhafter Debatte blieb als Fazit: „Das Ende des Euro ist programmiert, nur das Datum steht offen.“ Wie lange die Krise dauere, hänge von der Politik und der kommenden „Schicksalswahl“ am 22. September ab. An diesem Tage entscheide sich: Was wird aus unserem Geld? Welche Kaufkraft haben Renten und Ersparnisse künftig noch? Sollten einige der anwesenden Politiker der Alternative für Deutschland (AfD) dabei in den Bundestag gelangen, dürfte Hankels ausgearbeitetes Konzept von Parallelwährungen breiter diskutiert werden. Der Euro muß demnach nicht komplett abgeschafft, sondern dann um 18 (mit Lettland) nationale Währungen ergänzt werden. Jedes Land verrechnet seine Währung über den Euro – Auf- und Abwertungen seien endlich wieder möglich: „Der Bürger hätte ein Wahlrecht, in welcher Währung er sein Vermögen hält und seine Versicherungsverträge abschließt: in nationaler Währung oder neuem Euro“, erläuterte Hankel.

Film-Dokumentation des Hankel-Vortrags: www.youtube.com  www.fkbf.de

Wilhelm Hankel: Die Euro-Bombe wird entschärft. Universitas Verlag, München 2013, gebunden, 176 Seiten, 19,99 Euro

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