© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  39/13 / 20. September 2013

Trittin gerät bei Pädophilie-Skandal in Bedrängnis
Bloßgestellte Pharisäer
Michael Paulwitz

Der Pädophilie-Skandal trifft die Grünen ins Mark. Ein allzu tiefer Blick in die unappetitliche Ursuppe ihrer Parteianfänge könnte für die Öko-Pharisäer existenzbedrohend werden: Je deutlicher zutage tritt, daß permissive Einstellungen zum Sex mit Kindern kein Betriebsunfall der wilden Frühzeit waren, sondern zur ideologischen Erbinformation der Grünen gehören, desto morscher wird die Fassade der ökobourgeoisen Wohlanständigkeit. Hinter ihr kommt die alte linksradikale, gesellschaftsumstürzende Sekte wieder deutlich zum Vorschein.

Die personellen und ideologischen Kontinuitäten machen den Versuch, die gefährliche Debatte durch Historisierung zu erledigen, für die Grünen zum Vabanquespiel. Maßgebliche Pädophilie-Propagandisten von damals – Jürgen Trittin, Volker Beck, Daniel Cohn-Bendit – bekleiden heute höchste Ämter; was in den Siebzigern und Achtzigern radikale Spinnerei war, Kinder-Frühsexualisierung, Homoehe und Gender Mainstreaming, Öko-Diktatur und Multikulti, wird inzwischen von anderen eifrig kopiert.

Wenn die Pädophilie-Debatte das Bewußtsein dafür schärft, daß es bei der Emanzipations-Ideologie um ganz andere Ziele als Naturschutz und Ressourcenschonung geht, ist ein großer Schritt zur Brechung ihrer fatalen gesellschaftlichen Hegemonie getan.

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen