© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  41/13 / 04. Oktober 2013

Meldungen

Mindestlohn allein kein soziales Allheilmittel

BERLIN. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung wäre die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns „kein verteilungspolitisches Allheilmittel“ (DIW Wochenbericht 39/13). „Es gibt keine eindeutigen Belege dafür, daß ein Mindestlohn zu Arbeitsplatzverlusten führt“, erklärte DIW-Experte Karl Brenke. Bei einer Höhe von 8,50 Euro würde ein Sechstel und bei zehn Euro ein Viertel aller Arbeitnehmer davon profitieren. Um kleinen Firmen aber die Anpassung zu erleichtern, sollte zunächst mit nur sieben Euro begonnen werden, empfahl Brenke. Problematisch seien die vielen Umgehungsmöglichkeiten: „Wenn man allgemeine Mindestlöhne einführt, muß man das sehr genau kontrollieren. Es darf dann keine unbezahlte Mehrarbeit geben“, warnte Brenke. Zudem drohten reguläre Beschäftigungsverhältnisse in Minijobs zerlegt zu werden. Und „es könnte sein, daß man auf die in Mode gekommenen Werkverträge setzt“. (fis)

 

Gesundheitstourismus als Wirtschaftsfaktor

DRESDEN. Die sächsischen Medizinstandorte profitieren vom anschwellenden Patientenstrom aus Eurasien. Auf russisch und neuerdings auch chinesisch wirbt das Dresdner Gesundheitsministerium erfolgreich um Kunden. Als Folge der Globalisierung habe sich dieser Gesundheitstourismus zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt (Deutsches Ärzteblatt, 35-36/13). Patienten seien ein wichtiger Faktor für den Außenhandel Sachsens. In Rußland werde der „Patientenexport“ indes nicht als Dauerlösung betrachtet. Vielmehr sei der Exodus ein Auslöser, um mit deutscher Hilfe das marode Gesundheitssystem zu modernisieren – bis hin zu Komplettleistungen wie der Lieferung schlüsselfertiger Krankenhäuser. (ft)

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