© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  43/13 / 18. Oktober 2013

Meldungen

Legebatterien in die Ukraine exportiert

BERLIN. Nach Ansicht des Vereins „Aktion Tier – Menschen für Tiere“ fördert die Bundesregierung die „Tierqual im Ausland“. Denn die abgewählte schwarz-gelbe Koalition habe Exportgarantien für den Bau von zwei Legebatterien für acht Millionen Hennen in der Ukraine vergeben. Nach EU-Recht seien solche Fabriken verboten. Dennoch wurde der deutsche Steuerzahler mit einer Hermes-Bürgschaft belastet, damit ein niedersächsischer Exporteur von Aufzuchtanlagen seine Produkte in die Ukraine liefern kann. Die im Sommer erfolgte Inbetriebnahme der Legebatterien diene der Eierversorgung Rußlands und des EU-Raums. Damit wäre das nach langen Kämpfen zwischen Agrarlobby und Tierschützern in Brüssel durchgesetzte Verbot der Käfighaltung weitgehend obsolet (Mensch und Tier, 3/13). (ft)

www.aktiontier.org

 

„Super-Schädlingsplagen“ durch Gen-Monokulturen

BRASÍLIA. Erstmals seit Einführung von Genpflanzen haben 2012 die Entwicklungsländer mehr Hektar damit bewirtschaftet als die Industriestaaten. Weltweit wurde die Anbaufläche seit 1996 von 1,7 auf 170 Millionen Hektar ausgedehnt. Lateinamerika spiele dabei eine Schlüsselrolle. Brasilien sei der „große Motor“ hinter der Ausweitung von Genkulturen wie Soja, Mais oder Baumwolle. Die brasilianische Umweltschützerin Camila Moreno warnt hingegen, mit den Gen-Monokulturen habe sich die Resistenz der Schädlinge gegen Pestizide erhöht, was zu „Super-Schädlingsplagen“ und gesteigertem Chemikalieneinsatz führe. Das Gesundheitsrisiko für die Landbevölkerung steige und bilde mit dem durch die Saatgut-Konzerne erschütterten sozialen Gefüge eine explosive Mischung, die sich nun im breiter werdenden „zivilgesellschaftlichen Widerstand“ gegen die „Degradierung“ der Ökosysteme entlade (Politische Ökologie, 134/13). (ck)

www.oekom.de/zeitschriften

 

Satellitentechnik löst Rätsel des Vogelzugs

MÜNCHEN. Immense finanzielle Mittel wird die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) benötigen, um den Vogelzug zu entschlüsseln. Daran wird, seit den Anfängen in Rossitten auf der Kurischen Nehrung, zwar seit über 100 Jahren geforscht, doch neue Technik erlaubt nun gewaltige Fortschritte. So wollen die DFG und das Max-Planck-Institut für Ornithologie mit der Nasa kooperieren, um ein Satellitensystem zu installieren, das auch kleinste Lebewesen aufspürt. Als ideales Versuchstier bietet sich der winzige Steinschmätzer an, der Weltrekordler unter den Singvögeln, der im langen Bogen von Nordrußland bis Kenia 30.000 Kilometer pro Jahr zurücklegt (Forschung, 3/13). (dg)

www.orn.mpg.de

 

Erkenntnis

„Wissenschaft ist ein kontinuierlicher Prozeß. Es ist wie mit einer Kathedrale im Mittelalter, die langsam entsteht. Am Ende hat man etwas, worauf man stolz sein kann.“

Thomas Südhof, Nobelpreisträger für Medizin 2013 und Professor an der Stanford University/Kalifornien

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen