© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  44/13 / 25. Oktober 2013

CD-Kritik: Motörhead
Lemmy verläßlich
Thorsten Thaler

We are Motörhead … and we play Rock ‘n’ Roll!“ Seit gefühlt hundert Jahren wird Ian „Lemmy“ Kilmister nicht müde, dieses Mantra bei Konzerten ins Mikrofon zu bellen. Die britische Truppe um ihren charismatischen Frontmann und Bassisten ist von einer Verläßlichkeit, die ihresgleichen sucht. 1975 in London hatte sie ihren ersten Auftritt, zwei Jahre später erschien Motörheads selbstbetiteltes Debütalbum. Längst gilt der inzwischen 68jährige, einschlägigen Sinnenfreuden nicht abgeneigte Lemmy Kilmister im Rock ‘n’ Roll- und Metalzirkus als Urvieh und Ikone. In diesem Jahr von massiven gesundheitlichen Problemen heimgesucht, kämpft sich der Haudegen derzeit gerade wieder auf die Bühnen zurück. Für November/Dezember sind Auftritte geplant unter anderem in Berlin, Frankfurt/Main, Stuttgart, München, Düsseldorf und Hamburg. Auf dieser Tour wollen Lemmy, Gitarrist Phil Campbell und Schlagzeuger Mikkey Dee ihr neues Album präsentieren, das vergangenen Freitag erschienen ist. „Aftershock“ enthält vierzehn Titel aus dem bewährten Motörhead-Universum: Uptempo-Doublebass-Kracher („Coup de Grace“, End of Time“), mittelschnelle („Death Machine“, „Crying Shame“), schleppende („Silence When You Speak To Me“) und bluesige Stücke („Lost Woman Blues“, „Dust and Glass“). Lemmy knarzt und knödelt dazu, was die Stimme hergibt. Verläßlich eben.

Motörhead, Aftershock UDR, 2013 www.udr-music.com

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