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© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 44/13 / 25. Oktober 2013
Streamingseiten geben Trend vor Eine Filmszene aus der New Yorker Krimiserie „Law and Order“: Ein Videothekenbesitzer wird vernommen. Nebenbei schildert er, daß seine Geschäfte nicht so gut laufen, wie sie sollten. „Zwischen Netflix und Blockbusternow bleibt mir nicht mehr viel.“ Die Anbieter von Video-on-demand („auf Abruf“) sitzen den klassischen Videotheken im Nacken und graben obendrein den Streamingseiten das Wasser ab. Eine stetig wachsende Zahl von Zuschauern wünscht sich einen Fernsehanbieter, der es ihr überläßt, wann sie welche Sendung sieht. Immer aufwendigere Empfangstechnik und Breitbandzugänge machen dies möglich. Der Platzhirsch ist der US-AnbieterNetflix. Dieser ist im September erst in die Niederlande expandiert. Angeblich bastelt der deutsche Bezahlsender Sky aus Angst vor der kommenden Konkurrenz an einem eigenen Video-on-demand-Produkt, weil das eigene Produkt noch immer zu statisch und unrentabel ist. Netflix orientiert sich mit seinem Programm an den in einer Grauzone operierenden Streamingdiensten wie kinox.to. Was dort oft geschaut wird – beispielsweise die Serie Prison Break – nimmt auch Netflix ins Programm. So haben die Nutzer endlich die Möglichkeit, legal ihre Wunschsendungen zu ihren Bedingungen zu sehen. „Wenn wir eine Serie kaufen, dann schauen wir uns vorher auch an, was gut auf Piraterieseiten läuft“, sagte Netflix-Vizechefin Kelly Merryman über ihre Beschaffungspolitik. Der Erfolg gibt Netflix, auf das von Deutschland aus noch nicht ohne weiteres zugegriffen werden kann, recht. Endlich scheint die Filmindustrie einen Weg gefunden zu haben, das Abwandern der Zuschauer auf kostenfreie Internetseiten zu stoppen. Zum Teil, weil sie das umgesetzt haben, was ihnen der Internetunternehmer Kim Dotcom im Januar geraten hatte: „1. Produziert gute Sachen. 2. Vereinfacht den Verkaufsvorgang. 3. Bringt es weltweit überall gleichzeitig heraus. 4. Fairer Preis. 5. Funktioniert auf jedem Gerät.“ |