© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  44/13 / 25. Oktober 2013

Meldungen

Mitte der Gesellschaft: Ein Hort der Intoleranz

Jena. Noch bis zum 17. November präsentieren der Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Friedrich-Schiller-Universität und der Jenaer Kunstverein e. V. die Kunstausstellung „BrandSchutz – Mentalitäten der Intoleranz“. Dabei sollen Installationen deutscher und internationaler Künstler, die auch in der Jenaer Innenstadt gezeigt werden, „intolerante Tendenzen mit differenzierten, subtilen, ironischen oder provokativen Mitteln zum Ausdruck bringen“. Die von der Bundeskulturstiftung, der Stadt Jena, dem Land Thüringen und diversen öffentlichen Stiftungen finanzierte Schau mit anschließendem Filmprojekt baut auf „Leitkategorien“ einer Lehrveranstaltung der früheren linken Grünenpolitikerin Verena Krieger auf, die 2012 an ihrem kunsthistorischen Lehrstuhl über „das komplexe Problemfeld ‘Rechtsextremismus in der Mitte der Gesellschaft’“ aufklären wollte, welches sie unter anderem in der geäußerten Kritik an der bundesdeutschen Einwanderungpolitik („latent rassistisch“) und an der hier herrschenden „Diffamierung Homosexueller“ festmache. (bä)

www.brandschutz.uni-jena.de

 

Colosseum neigt sich: Straßenverkehr schuld

Darmstadt. Im Verlauf der aktuellen Restaurierungskampagne der Soprintendenza Speziale per i Beni Archeologici di Roma unter Leitung von Rossella Rea wurden im Kolosseum in Höhe des Ganges vom 2. zum 3. Stockwerk unerwartet Reste einer prächtigen Wandbemalung gefunden, die im Zuge der Renovierung zwischen 217 und 237 n. Chr. entstanden sein muß: offensichtlich gab es einen roten Farbsockel von 1,80 Metern Höhe, über dem sich eine weiße Zone befand, die mit Pflanzen darstellenden Dekorelementen verziert war. Besonders sensationell ist allerdings der Nachweis von Azuritspuren im oberen Wand- und Deckenbereich, denn dieser blaue Farbstoff galt seinerzeit als überaus kostbar, weshalb man bisher annahm, er sei nur im Bereich der Kaiserloge verwendet worden (Antike Welt, 5/2013). Weniger erfreulich ist hingegen die Entdeckung, daß das Mauerwerk an der Südseite des Kolosseums mittlerweile eine Schrägneigung von vierzig Zentimetern aufweist – vermutlich durch die Erschütterungen infolge des modernen Straßenverkehrs. (wk)

www.zabern.de/aw

 

Erste Sätze

Den Strukturen, die wir mit unbewaffnetem Auge erkennen, sind, wie das Mikroskop zeigt, feinere Strukturen eingelagert.

Michael Landmann: Das Ende des Individuums, Stuttgart 1971

 

Historisches Kalenderblatt

31. Oktober 1938: Aus Protest gegen die ihnen zu aggressive NS-Außenpolitik quittieren der bisherige Generalstabschef des Heeres, Ludwig Beck, und der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 1, Generaloberst Gerd von Rundstedt, den aktiven Dienst.

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