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© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 45/13 / 01. November 2013
Dahinträumende Landschaften Masuren, das als Sehnsuchtslandschaft und Symbol einer unverstellten, unberührten Natur immer mehr – auch jüngere – Reisende anzieht, bietet Landschaften und Sehenswürdigkeiten, die insbesondere zu Fuß erkundet grandiose Erlebnisse sein können. Ob man nun entlang des Oberländischen Kanals wandert, das Südgestade des Frischen Haffs zwischen Frauenburg (Frombork) und Braunsberg (Braniewo) besucht, die Sümpfe um die Allequelle nahe Neidenburg (Nidzica) durchstreift oder die weltverlorenen Regionen der Angerappniederung im Nordosten des Landes besucht: überall begegnet man still dahinträumenden Landschaften. Besonders erwähnt seien Ostpreußens schönste Waldschlucht, das Walschtal bei Mehlsack (Pieniężno), und die großen Seen um Sensburg (Mrągowo), Nikolaiken (Mikołajki), Rudczanny-Nieden (Ruciane-Nida) oder Lötzen (Giżycko). Gleichsam ein Kleinod unter den Landschaften des alten Ostpreußen ist die Rominter Heide. Die märchenhafte Waldlandschaft ist wegen ihrer abseitigen Lage direkt an der Grenze zum russischen Ostpreußen vom Tourismus fast unberührt. Zauberhafte Mischwälder, dahindämmernde Jagdsteine, die an Wilhelms II. Waidmannseifer erinnern, verwunschene Eisenbahnviadukte über Waldschluchten und fast aufgegebene Dörfer schaffen hier um Gołdap im äußersten Nordosten eine unwirkliche Atmosphäre. Bei der Orientierung hilft ein jetzt im Münchner Bergverlag Rother erschienener Wanderführer Masuren (mit Ermland und Rominter Heide). Er beschreibt fünfzig unterschiedliche Wanderungen zwischen einer und sechs Stunden Dauer im Gebiet zwischen Elbing und der Rominter Heide. Die bildhaften Beschreibungen der Landschaftsformen machen das Buch zu einer willkommenen Ergänzung des Ostpreußen-Schrifttums. Gunnar Strunz: Masuren mit Ermland und Rominter Heide. 50 Touren. Bergverlag Rother, Oberhaching 2013, gebunden, 176 Seiten, Farbabbildungen, 14,90 Euro |