© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  45/13 / 01. November 2013

Meldungen

Ausstellung zum evangelischen Pfarrhaus

BERLIN. „Leben nach Luther. Eine Kulturgeschichte des evangelischen Pfarrhauses“ lautet der Titel einer Ausstellung, die seit Donnerstag voriger Woche im Deutschen Historischen Museum gezeigt wird. Die in Kooperation mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Internationalen Martin-Luther-Stiftung (IMLS) entstandene Schau folgt der Entwicklung des Pfarrhauses von der Reformation bis zur Gegenwart. Porträts aus fünf Jahrhunderten, Alltagsgegenstände, persönliche Erinnerungsstücke und eine Vielfalt von Amtstrachten verdeutlichen den Wandel im Pfarrhaus über die Jahrhunderte.Daß politische und gesellschaftliche Umwälzungen eng mit der Geschichte und Gegenwart des evangelischen Pfarrhauses verknüpft sind, zeigt die Ausstellung mit Fotos, Film- und Tondokumenten zum „Kirchenkampf“ in der Zeit des Nationalsozialismus sowie zu Repression, Anpassung und kirchlicher Opposition in der DDR. Zur Ausstellung erscheinen ein umfangreicher Katalog sowie das Themenheft „Leben nach Luther. Das evangelische Pfarrhaus gestern, heute, morgen“, das die aktuelle Situation des Pfarrhauses in den Blick nimmt. Geöffnet ist die Ausstellung im Deutschen Historischen Museum Unter den Linden bis zum 2. März 2014 täglich von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet 8 Euro (ermäßigt 4 Euro). (JF)

www.dhm.de

 

Ehrung für ehemaligen Berliner Polizeichef

BERLIN. Mit einer Gedenkveranstaltung wird an diesem Freitag (1. November) im ehemaligen Stasi-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen an den ersten Nachkriegskommandanten der Berliner Schutzpolizei, Karl Heinrich, erinnert. Der Sozialdemokrat kam am 3. November 1945 im Lager der sowjetischen Geheimpolizei in Berlin-Hohenschönhausen ums Leben. Karl Heinrich wurde 1932 nach der Absetzung der sozialdemokratischen Regierung in Preußen vom Polizeidienst suspendiert. Ab 1933 war er im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv. Deshalb wurde er 1937 zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt. Die sowjetische Besatzungsmacht machte ihn 1945 zum Kommandanten der Berliner Schutzpolizei. Doch nach Konflikten mit dem kommunistischen Polizeipräsidenten wurde er am 2. August 1945 verhaftet und wegen „Spionage“ angeklagt. Der durch seine Haft unter den Nationalsozialisten bereits schwer gezeichnete Karl Heinrich überlebte seine Inhaftierung nicht und starb im Krankenrevier des Lagers Berlin-Hohenschönhausen. Im Berliner Bezirk Spandau erinnern ein Gedenkstein und eine Brücke an ihn. (JF)

www.stiftung-hsh.de

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