© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  45/13 / 01. November 2013

Meldungen

Neue Perspektiven der Big-Data-Wissenschaft

MÜNCHEN. Der NSA-Skandal hat für den Wissenschaftstheoretiker Wolfgang Pietsch (TU München) die eigentliche, das 21. Jahrhundert bestimmende Dimension des Managements gigantischer Datenfluten verdrängt (Universitas, 8/13). Durch Entwicklung neuer Formen nichtparametrischer Modellierung mit algorithmischem Ansatz öffnen sich ungeahnte Horizonte zur Bewältigung komplexer Phänomene. Ein erstes Übungsfeld der Big-Data-Analyseprogramme tat sich in den US-Wahlkämpfen seit 2000 auf, als Mathematiker und Informatiker aus großen Datensätzen Strategien zur Wählersteuerung herausfilterten. Als Instrument sozialer Kontrolle taugen Big-Data-Methoden genauso wie zur Manipulation des Konsumverhaltens. Trotzdem sei „Technikfeindlichkeit“ die falsche Reaktion, da datenintensive Algorithmen auch „Chancen“ zur Aufklärung vieler komplexer Ursachengeflechte, etwa von Krebserkrankungen böten. (ft)

wolfgangpietsch.de/research.html

 

Wölfe reißen gern Schafe, fressen aber lieber Rehe

HEIDELBERG. Von Wölfen gerissene Schafe in Brandenburg beleben die Diskussion über die Wiederansiedlung von Wildtieren in Kulturlandschaften. 20 Wolfsrudel bewegen sich derzeit in Nord- und Mitteldeutschland, weitere 26 wurden in Pommern und Schlesien gezählt. Welche Probleme damit heranwachsen, beschreibt die US-Anthropologin Pat Shipman im Spektrum der Wissenschaft (9/13). Erfahrungen im Yellowstone-Nationalpark bei der Wiederansiedlung von Bisons und Wölfen hätten gezeigt, daß sich die Tiere nicht an Schutzgebietgrenzen hielten. Daraus resultierten Konflikte mit Anrainern und Farmern. Probleme, die in Deutschland nach Ansicht der Biologin Ursula Loos bei effektiver Vorsorge beherrschbar seien. So gehe in der Lausitz die Zahl gerissener Schafe und Ziegen zurück, obwohl es mehr Wölfe gebe. Nachweislich fräßen sie hierzulande „überwiegend Wild, großenteils Rehe“. (ck)

online.qmags.com

 

Wildkameras im Kampf gegen Wildschweinplage

Gensingen. Das vom Datenschutzbeauftragten in Rheinland-Pfalz, Edgar Wagner, geforderte Verbot von Wildkameras erschwert die Jagd zur Eindämmung der wachsenden Wildschweinpopulationen. Lockfütterungen (Kirrungen) seien für die Wildschweinjagd von großer Bedeutung, erklärt der Landesjagdverband (LJV). Es handle sich „bei dieser sehr kleinen und eng begrenzten Fläche um keinen öffentlich zugänglichen Raum“, so LJV-Justitiar Klaus Nieding. Die Technik ermögliche eine automatische Anonymisierung von Personen auf Bildern und Videos. (fis)

www.ljv-rlp.de

 

Erkenntnis

„Wir zahlen jetzt zirka 24 Milliarden Euro für die erneuerbaren Energien, es hat nie so eine große Subvention gegeben, und das muß dann irgendwann einmal genug sein.“

Michael Fuchs, CDU-Politiker und Vorsitzender des Parlamentskreises Mittelstand der Unionsfraktion

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