© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  46/13 / 08. November 2013

Zitate

„Ich glaube, daß viele Teile der Bevölkerung verunsichert sind, was das Thema Zuwanderung betrifft, und daß sich deshalb diese Frontstellungen und Abwehrreflexe aufbauen, die es noch vor einigen Jahren in dieser Form nicht gab. (...) Wenn wir sehr genau wissen, wer wir sind und was wir von unseren gesellschaftlichen Errungenschaften verteidigen sollen, dann können Migranten eine Bereicherung sein.“

Leon de Winter, Schriftsteller, in der „Weltwoche“ vom 31. Oktober 2013

 

 

„Es gibt einen ausgeprägten Unwillen Europas, eine bedeutende Rolle zu spielen. Die Europäer reden gerne, auch über Geopolitik, aber etwas zu tun, dazu sind sie nicht bereit. Sie wollen auch sonst keine Risiken eingehen. Nehmen Sie zum Beispiel diese neue Methode, Gas und Öl zu gewinnen, das Fracking. Amerika macht sich damit von Gas- und Öleinfuhren unabhängig. Den Europäern ist das Verfahren zu gefährlich. Sie zahlen lieber immer mehr für ihren Strom. Aber irgendwann ist die Schmerzgrenze erreicht. Dann hört der grüne Spaß auf.“

Walter Laqueur, Historiker, in der „Berliner Morgenpost“ vom 4. November 2013

 

 

„Ich wähle übrigens seit längerem keine Parteiprogramme mehr, ich wähle nur noch Personen. Personen kenne ich, Parteiprogramme sind Selbstbefriedigung von Politintellektuellen, die mich nicht interessieren.“

Martin Walser, Schriftsteller, im „Cicero“, Ausgabe November 2013

 

 

„Die westlichen Staaten verwandelten sich mit ihren wuchernden Gesetzen in Kontrollstaaten, und aus den großen Konzernen wurden Kontrollkonzerne mit Wälzern voller Regeln. Es entstand ein System, in dem nicht Mitarbeiter gut sind, die Leitung bringen, sondern jene, die brav alle Regeln einhalten. Mit dem Aufstieg der Weicheier findet eine neue Form der Umverteilung statt. Es ist keine von reich zu arm, sondern von fleißig zu faul. Wovon niemand profitiert.“

Gerald Hörhan, Investmentbanker und Autor, im „Focus“ vom 4. November 2013

 

 

„Mehr Europa? Die Demokratie ist in den Nationalstaaten zu Hause, genauso der Sozialstaat – nicht in Brüssel oder bei der Europäischen Zentralbank. Aber es kommt etwas in Gang. Die Kompetenz-Kompetenz der Kommission, die sich auf die Präambel der Römischen Verträge beruft – ‘immer engere Gemeinschaft’ – ist Feind der Subsidiarität und damit europäischer Demokratie. Ein europäischer Zentralstaat ist, weil uneuropäisch, erkennbar Sprengstoff.“

Michael Stürmer, Historiker und Publizist, in der „Welt“ vom 4. November 2013

 

 

„Menschen ohne Heimat und Nation sind Irrläufer der Geschichte. Heimat ist ein lokaler und regionaler Prägegrund, unhintergehbar, radikal im Sinne des Wortes. Nation bündelt Regionen, produziert und symbolisiert in einem das allen Gemeinsame. Funktionierende Staatsnationen sind der beste Garant für qualifizierte Ordnungen, in denen der Mensch sich zurechtfindet, wo er ankommen und ausruhen, von wo er aufbrechen und ausgehen kann.“

Ulrich Schacht, Schriftsteller, in „Eigentümlich frei“, November 2013

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