© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  47/13 / 15. November 2013

Zitate

„Da gibt es diese Anspruchshaltung, die ungesund ist und zwar für die Leute und das ganze Land. Zum Beispiel: Ein paar Freunde von mir sagen, sie wollten keinen Job bei Starbucks oder so. Sie fühlen, daß das unter ihrem Niveau wäre. Ich hingegen denke: Das einzige unter deiner Würde ist, daß du gar keinen Job hast.“

Ashton Kutcher, Hollywood-Schauspieler, in der Talkshow von Ellen DeGeneres am 5. November 2013

 

 

„Die Politiker haben übersehen, daß Demokratie ein Kulturarrangement darstellt, wie Menschen ihr gesamtgesellschaftliches Zusammenleben organisieren wollen – nach welchen Normen, nach welcher Zukunftsstrategie, nach welchem Narrativ von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Offenbar geht der Stoff aus, wie die Idee der Volkssouveränität aktuell auszugestalten ist. Entsprechend vertrocknet erscheint das Erscheinungsbild der repräsentativen Demokratie. (...) Die politische Landschaft driftet mehr und mehr in die Mißtrauensgesellschaft. So wird der Moderne der Sauerstoff entzogen. Man kann diesen Vorgang resignativ als Dahinwelken der Demokratie bedauern – oder aber zu einem neuen intellektuellen Aufbruch drängen.“

Werner Weidenfeld, Politikwissenschaftler, im „Hauptstadtbrief“ vom 8. November 2013

 

 

„In westlichen Demokratien sollen Geheimdienste die Werte schützen, die Demokratien eben ausmachen. Nur wenn sie ohne einen Bezug zu einem höheren Wert abhören, begehen sie nach jüdischer Auffassung einen Götzendienst. (…) Daher sollte das Unbehagen gegenüber der NSA mit gebotener Seriosität formuliert werden. Das empfindliche Gleichgewicht zwischen diesen Werten wird zerstört, wenn üble Nachrede ins Spiel kommt. ‘Andere ausschnüffeln und bloßstellen ist unchristlich’, sagt die frühere Bischöfin Margot Käßmann und legt nach: Spionage sei ein Verstoß gegen die Zehn Gebote. Geht’s vielleicht eine Nummer bescheidener? (…) Es ist nicht nur fahrlässig, aus der Bibel einen Selbstbedienungsladen zu machen, es ist auch unmoralisch. Wer Moral fordert, aber dabei nicht moralisch argumentiert, betreibt Populismus – und üble Nachrede dazu.“

Andrew Aryeh Steiman, Rabbiner in Frankfurt am Main, in der „Jüdischen Allgemeinen“ vom 7. November 2013

 

 

„Ein Richter, der keine Jugendstrafen verhängen will, weil er stets an das Gute im Angeklagten glaubt, der hat seinen Beruf verfehlt. (...) Wenn junge Straftäter merken, daß der Staat nur zögerlich oder gar nicht einschreitet, befördert das ihre kriminelle Karriere. Je schneller wir bei der Strafverfolgung reagieren und je unnachgiebiger wir einfordern, daß sich jemand für seine Verfehlungen verantworten muß, desto erfolgreicher ist unsere Arbeit.“

Rudolf Hausmann, Oberstaatsanwalt in Berlin, im „Focus“ vom 11. November 2013

 

 

„Jedes neue Ergebnis der Koalitions-Irren führt zu Angst und Schrecken. Bitte ein ‘Government-Shut-Down’ – und dann Neuwahlen.“

Roland Tichy, Chefredakteur der „Wirtschaftswoche“, bei „Twitter“ am 12. November 2013

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