© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  48/13 / 22. November 2013

Meldungen

Rot-grüne Politik öffnete die Einkommensschere

BERLIN. Die Einkommensungleichheit in Deutschland hat sich innerhalb von 20 Jahren dramatisch verschärft. Den größten Anstieg bei der Ungleichheit der Markteinkommen gab es innerhalb der rot-grünen Regierungsjahre von 1998 bis 2005. Das geht aus Analysen zur personellen Einkommensverteilung auf Basis des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) hervor, die im aktuellen DIW Wochenbericht (46/13) erschienen sind. Egal welcher volkswirtschaftliche Berechnungskoeffizient – MLD, Gini oder Theil – zugrunde gelegt wurde, die Einkommen von Personen in Privathaushalten haben sich spürbar auseinanderentwickelt. Die obersten zehn Prozent konnten unter Rot-Grün verfügbare Einkommenszuwächse von über 15 Prozent verbuchen. Das unterste Dezil verzeichnete hingegen Einbußen von über zehn Prozent. „Die Ungleichheit der verfügbaren Einkommen in Deutschland ist nach dem Höhepunkt im Jahr 2005 leicht zurückgegangen“, heißt es in der Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). „Diese Tendenz hat sich jedoch zuletzt nicht weiter fortgesetzt.“ Im internationalen Vergleich liegt Deutschland bei der Einkommensverteilung zusammen mit Frankreich im Mittelfeld. Schweden und Finnland weisen höhere Gleichheit auf, die USA und Großbritannien hingegen stärkere Ungleichheit. (fis)

www.diw.de/deutsch

 

Liechtenstein kapituliert vor Steuerfahndern

VADUZ. Das Fürstentum Liechtenstein hat angekündigt, sein Bankgeheimnis faktisch aufzuheben. Verhandlungen über den automatischen Austausch von Steuer­informationen soll es nach den Worten von Regierungschef Adrian Hasler mit allen Staaten geben, welche über die Grundlagen für den „transparenten Ansatz“ verfügen. „Ich glaube, daß uns dies einen wichtigen Schub für unsere Reputation gibt“, sagte der bürgerliche Politiker. Die internationale Entwicklung führe zum automatischen Informationsaustausch hin. Im besonderen zielt Haslers Vorstoß auf die G5-Länder Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien ab. Auf Druck von EU und OECD hatte Fürst Hans-Adam II. bereits im April erklärt, ein Abkommen sei wohl unvermeidlich. Mit der Entscheidung nimmt auch der Druck auf den Nachbarn Schweiz zu. Die Berner Bundesregierung hatte im Oktober zwar die Unterzeichnung der OECD-Konvention in Aussicht gestellt. Allerdings müssen das Parlament und möglicherweise auch das Schweizer Volk dem Gesetz zustimmen. (tb)

www.regierung.li

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