© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  48/13 / 22. November 2013

Meldungen

Rassistische Prägungen der Hirnforschung

Marburg. Neurowissenschaften produzieren „rassistische Stereotypen“. Dies behaupten der am Marburger Schwerpunkt „Kulturelle Neurowissenschaften“ tätige Psychologe Sören Krach und die Frankfurter Doktorandin Marina Martinez Mateo im Streitgespräch mit dem Philosophen Peter Janich (Uni Forschung Marburg, 2/13). Wo Kultur draufstehe, stecke oft genug Rassismus drin, unterstellen Krach und Mateo den Fragestellungen der Hirnforschung. Janichs Einwand, den schwer zu erfassenden Unterschied zwischen „natürlich und kultürlich“ zunächst fixieren zu müssen, begegnen seine Widersacher mit Ignoranz. Wenn Hirnforschung Migration, den Wechsel von einer Kultur zur anderen, etwa mit erhöhtem Risiko für Schizophrenie assoziiere, dann sei deren rassistische Disposition doch evident. Sogar die Freilegung einer neuronalen Basis von Rassismus sei bedenklich, denn wenn Fremdenfeindlichkeit wie Kurzsichtigkeit genetisch determiniert sei, werde der Rassismus relativiert, da er als „angeboren“ jeder pädagogischen Korrektur entzogen werde. Krach und Mateo sind sich jedenfalls sicher, daß der Kulturbegriff in neurowissenschaftlicher Verwendung den Zweck verfolge, „bestimmte Gruppen voneinander zu unterscheiden“. Insofern sei er ein „Platzhalter voller Gefahren“. (ob)

www.uni-marburg.de

 

Erste Sätze

Die Familie erfährt durch das Grundgesetz der Bundesrepublik in besonderer Weise Hervorhebung und Schutz.

Helga Schmucker u. a.: Die ökonomische Lage der Familie in der Bundesrepublik Deutschland, Stuttgart 1961

 

Historisches Kalenderblatt

25. November 1993: Nach einer medialen und politischen Kampagne wegen seiner Äußerungen zum Multikulturalismus und Schuldkult verzichtet der sächsische Justizminister Steffen Heitmann (CDU) auf seine Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten.

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